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US-Firma schafft es, das iPhone zu knacken

Einer amerikanischen Firma ist es nach Erkenntnissen von IT-Experten gelungen, den Passwortschutz von Apples iPhone auszuhebeln.

Heute Redaktion
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Ein Gerät mit dem Namen Graykey könne den Passcode von iPhones herausfinden, berichtete die IT-Sicherheitsfirma Malwarebytes in einem Blogeintrag. Das könne bei sechsstelligen Zahlenfolgen zwischen zwei Stunden und drei Tagen dauern.

Malwarebytes geht davon aus, dass Graykey eine von Apple noch nicht entdeckte Software-Schwachstelle nutzt und nicht mehr funktionieren würde, wenn der Konzern sie mit einem Update stopft. So lief es vor einigen Jahren bereits bei einem anderen Gerät zum Knacken von iPhones, der IP-Box.

Ab 15.000 Dollar

Graykey wird von der 2016 gegründeten Firma Grayshift aus Atlanta produziert. Sie biete ihre Dienste nur Behörden an. Bisher wurde vor allem der Firma Cellebrite aus Israel die Fähigkeit zugeschrieben, den Passwortschutz von iPhones auszuhebeln. Auch in diesem Fall ist unklar, wie das genau funktioniert.

Während Cellebrite laut Medienberichten einen Preis von 5.000 Dollar pro Gerät verlangt und man die iPhones der Firma zuschicken muss, gebe Grayshift die Technik direkt seinen Kunden in die Hand. Für 15.000 Dollar gebe es eine Version der Graykey-Box, die lediglich mit Internet-Anbindung funktioniere und nur eine bestimmte Anzahl von Telefonen entsperren könne. Für 30.000 Dollar dagegen bekämen die Behörden ein Graykey-Gerät ohne Einschränkungen, das auch keinen Internet-Zugang brauche.

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Löschung bei falschem Code

Ermittlungsbehörden tun sich schwer damit, in Passcode-geschützte Smartphones vorzustoßen. Die Geräte sind so konzipiert, dass sie den Inhalt löschen, wenn zu oft der falsche Code eingegeben wird.

Die US-Regierung wollte vor zwei Jahren Apple vor Gericht dazu zwingen, Software zum Entsperren des iPhones eines toten Attentäters zu schreiben. Der Konzern weigerte sich unter Hinweis darauf, dass dies am Ende weniger Sicherheit für alle bedeuten könne. Die US-Ermittler knackten das Telefon schließlich auch ohne Apple mit Hilfe eines externen Dienstleisters – dessen Name nicht bekannt wurde.

Thomas Reed von Malwarebytes warnte vor dem Risiko, dass Graykey in falsche Hände geraten und zum Beispiel von Kriminellen zum Entsperren gestohlener iPhones verwendet werden könne. Außerdem sei unklar, ob die mit Graykey geknackten iPhones danach wieder in den ursprünglichen Zustand zurückkehren könnten oder eine offene Schnittstelle zum Abschöpfen von Daten behielten.

Das Digital-Telegramm 2018:

(swe/sda)