Fussball

VAR-Wirbel bei Rapid-Pleite: "Gefühl für Fußball fehlt"

Sturm Graz startete mit einem späten 1:0-Erfolg gegen Rapid Wien ins Frühjahr. Für Diskussionen sorgte neuerlich ein aberkannter Treffer.

Heute Redaktion
Der Treffer von Tomi Horvat wurde nicht gegeben.
Der Treffer von Tomi Horvat wurde nicht gegeben.
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David Affengruber bescherte dem Tabellen-Zweiten erst in der 91. Minute den späten "Dreier" gegen die Hütteldorfer, köpfte eine Flanke von Manprit Sarkaria ein. Zu diesem Zeitpunkt hätte es aber bereits 1:0 für die Grazer stehen müssen, ist zumindest Sturm-Coach Christian Ilzer überzeugt.

Denn Tomi Horvat setzte in der 29. Minute zu einem Solo an der Rapid-Strafraumgrenze an, ließ mit zwei Haken die Gegenspieler ins Leere laufen, traf ins linke Eck. Schiedsrichter Walter Altmann gab das Tor nach dem Eingreifen des Video-Referees allerdings nicht. Denn bei Horvats Schuss stand Emanuel Emegha hauchdünn im Abseits, bewegte sich seitlich davon – im Sichtfeld von Rapids Schlussmann Niklas Hedl. Dem Treffer wurde deshalb die Anerkennung verwehrt. Eine strittige Entscheidung, wurde hier von vielen Seiten keine klare Fehlentscheidung gesehen, die Abseitsstellung des Sturm-Angreifers auch nicht als aktiv gewertet. 

"Regel-Dschungel"

"Wenn ich sehe, dass Emegha am Ball vorbeigeht, zwei Meter hinter seinem Rücken der Ball dann unhaltbar vorbeifliegt. Dann muss man mir das erklären", schüttelte Sturm-Coach Christian Ilzer den Kopf. Schon während des Spiels beklagte sich der Trainer lautstark, sah dafür auch die gelbe Karte. "Da fehlt das Gefühl für den Fußballsport, das ist im Regel-Dschungel verloren gegangen", schäumte Ilzer bei "Sky". 

Schiedsrichter Altmann stellte sich nach dem Spiel, gab im Pay-TV-Kanal ein Interview. Und erklärte, warum Video-Referee Dieter Muckenhammer eingriff. "Beim Schuss steht ein zweiter Angreifer ganz knapp im Abseits im Sichtfeld. Beim Schuss macht er die Bewegung im Sichtfeld des Torhüters. Es gibt eine regeltechnisch richtige Lösung. Wenn wir wissen, wie es regeltechnisch richtig aufzulösen ist, wieso sollte der VAR dann nicht eingreifen? Das würde den VAR ad absurdum führen", führte der Tiroler Schiedsrichter aus. 

Gleichzeitig musste aber auch Altmann eingestehen, dass diese Entscheidung umstritten ist. "Das Fußballherz in mir sagt, dass man Tor geben kann, aber aus Regelsicht ist es ein Abseits", so Altmann. Die Entscheidung wird die Diskussionen um den Video-Referee aber weiter anheizen. 

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