Der Schock bei der in Villach lebenden ukrainischen Mutter sitzt tief. Gegen ihren Willen soll der leibliche Vater – ebenfalls Ukrainer – die gemeinsame Tochter nach Odessa gebracht haben, während sie selbst zurückblieb – zuerst berichtete die Online-Plattform "5Minuten.at" über den Fall.
Odessa liegt nur 50 Kilometer von der Front bei Cherson entfernt und war in der Vergangenheit immer wieder Ziel russischer Angriffe. Der Vater habe seine Tochter somit mitten ins Kriegsgebiet gebracht.
Mittlerweile habe die Mutter, die über das alleinige Sorgerecht verfügt, auch Anzeige bei der Villacher Polizei erstattet. Gegenüber "5Minuten.at" bestätigte ein Sprecher der Klagenfurter Staatsanwaltschaft, dass nach dem Mann europaweit gefahndet wird. Auch von Seiten der Villacher Polizei hieß es, dass man alles Menschenmögliche unternehme, um den Entführer zu erwischen, berichtet die Online-Plattform.
Laut einem Bericht der "Kleinen Zeitung" sei vereinbart gewesen, dass der Vater seine leibliche Tochter abholt, um sich mit ihr zu treffen. Ohne Ankündigung soll er sich aber dann mit dem Kind in die Ukraine abgesetzt haben. Danach habe er der Frau gestanden, dass er die gemeinsame Tochter nach Odessa verschleppt habe.
Ob der Vater überhaupt eine Rückkehr nach Österreich plane, ist derzeit fraglich. Laut dem Bericht von "5Minuten.at" spekuliert der Familienkreis des Mannes darüber, dass er seine Tochter als "Schutzschild" benutze. Alleinerziehende Väter werden in der Ukraine nämlich nicht zum Kriegsdienst eingezogen.