Oberösterreich

Sorge wegen neuer Daten, kommen nun  Verschärfungen?

Die britische Mutation des Corona-Virus breitet sich in Österreich rasend schnell aus. In OÖ dürfte jeder 2. Infizierte die Mutation erwischt haben.

Peter Reidinger
Teilen
Viele Testergebnisse in Österreich zeigen einen Verdacht auf die britische Mutation. In OÖ liegt der Anteil der aktiven Fälle derzeit bei rund 45 Prozent.
Viele Testergebnisse in Österreich zeigen einen Verdacht auf die britische Mutation. In OÖ liegt der Anteil der aktiven Fälle derzeit bei rund 45 Prozent.
picturedesk.com

Die so genannte britische Variante des Corona-Virus (gefährlicher, weil viel ansteckender) ist in Österreich am Vormarsch. In OÖ ist schon fast jeder zweite Corona-Fall ein Mutations-Verdachtsfall.

Das zeigen aktuelle Daten des Krisenstabs vom Wochenende. So gab es am Sonntag Stand 12 Uhr von den 2.030 aktiven Corona-Fällen in OÖ bereits bei 917 den Verdacht auf die britische Mutation. Das sind 45 Prozent.

Zunächst wurde die SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7 (auch bekannt unter N501Y-V1 oder VOC 202012/01) in Großbritannien entdeckt. Diese Variante verbreitet sich schneller. Ob sie auch schwerere Verläufe verursacht, ist unklar.

Weiterhin gab es übrigens erst bei 13 davon auch tatsächlich eine offizielle Bestätigung. Die Fälle stapeln sich weiterhin bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in Wien - wir berichteten schon vor knapp zwei Wochen darüber.

"Mutation dominiert Infektionsgeschehen"

Die Situation in OÖ ist kein Einzelfall. Das zeigt der jüngste Bericht vom Treffen der Ampelkommission in Wien vom vergangenen Donnerstag. Im Kurzbericht zur Sitzung heißt es: "Daten aus den östlichen Bundesländern legen nahe, dass die Virusvariante B.1.1.7 das Infektionsgeschehen bereits dominiert". Der Anteil der Mutations-Fälle an der 7-Tages-Inzidenz lag demnach für die KW 6 in Wien bereits bei 51 Prozent, in Niederösterreich bei 50 Prozent, in Tirol bei 61 Prozent und im Burgenland bei 72 Prozent. Neben OÖ gab es auch in Salzburg Anteile von über 40 Prozent.

Blüht uns das Schicksal von Flensburg?

Welche Folgen die Ausbreitung der hochansteckenden Mutation haben kann, zeigt der Blick nach Flensburg im Norden  Deutschlands. In der 86.000-Einwohner-Stadt in Schleswig-Holstein nahm die Zahl der Mutations-Fälle dramatisch zu. Als Konsequenz wurden harte Maßnahmen erlassen. Es gilt eine Ausgangssperre in der Nacht, Treffen außerhalb des eigenen Haushaltes sind nicht erlaubt. 

Die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack (CDU), meinte am Freitag zu den Maßnahmen. "Da müssen wir jetzt durch. Es geht darum, die Ausbreitung der mutierten Viren zu verhindern."

Kurz vor Verhängung der Maßnahmen war bekannt geworden, dass in Flensburg der Anteil der Mutations-Fälle bereits 50 Prozent beträgt…