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"Verdammt nochmal" – Expertin reißt der Geduldsfaden

Österreich steht vor einer Energiewende. Einigen Expertinnen und Experten geht diese aber nicht schnell genug, sie fordern rasche Maßnahmen. 

Tobias Kurakin
Gehr es nach führenden Experten in der Energie-Branche soll Österreich mehr auf Windkraft setzen. 
Gehr es nach führenden Experten in der Energie-Branche soll Österreich mehr auf Windkraft setzen. 
Bild: picturedesk.com/dpa/Julian Stratenschulte

Mehrere Expertinnen und Experten fordern nun, ein Umdenken in der Energiepolitik. Das mögliche Aus für Gas könnte für einen neuen Schub an erneuerbarer Energie in Österreich sorgen. 

Schmidt fordert "gemeinsamen Kraftakt" 

"Wir haben nun verdammt nochmal die Verantwortung, unser Land wieder fit zu machen und für den Klimaschutz etwas zu tun und die Abhängigkeit vom russischen Gas zu beenden", sagte Barbara Schmidt, Generalsekretärin Österreichs Energie, am Mittwoch in der Ö1-Sendung "Klartext". Sie meint, dass es endlich an der Zeit sei, den Ausbau der erneuerbaren Energie in Österreich voranzutreiben. Schmidt verwies auf den Ausbau der Wasserkraft nach dem Zweiten Weltkrieg, als es schon einmal gelungen ist, mit einem "gemeinsamen Kraftakt" die Energiewende zu stemmen.

Die Umweltökonomin Sigrid Stagl von der WU Wien sieht es ähnlich. Laut ihr müsste nun der Ausbau der Fotovoltaikanlagen in den Mittelpunkt gerückt werden. "Wenn wir ein Dach mit guter Lage und Ausrichtung sehen, das keine Fotovoltaikanlage oben hat, müssen wir uns denken, schade um die verschwendete Ressource", appelliert die Universitätsprofessorin für einen Paradigmenwechsel in der Gesellschaft.

Laut der Forscherin sollten Förderungen und Anreize geschaffen werden, sodass auch Personen, die sich keine Fotovoltaikanlage leisten können, ihre Dächer zur Verfügung stellen und davon profitieren. Franz Angerer von der Energieagentur will zusätzlich dazu die Bewilligungsverfahren für derartige Anlagen verkürzen, um Bürokratiekosten und Zeit zu sparen. 

Benigni fordert "Road Map"

Der Energieexperte Johannes Benigni würde sich zudem eine Art "Energie Road Map" wünschen, "also einen Ausbauplan für erneuerbare Energie, der zeigt, wo was möglich ist". Dieser soll auch klare Kostenmodelle enthalten. Die Bundesländer sollen demnach offenlegen, wie viel Geld sie in die Hand nehmen wollen und können. Ansonsten müsse man Energie importieren. 

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    Roland Mühlanger / picturedesk.com