Am 3. März lieferte sich ein 26-Jähriger in Wien eine spektakuläre Flucht vor der Polizei – wir berichteten. Mit einem blauen Mercedes S400 Coupé raste der Verdächtige um kurz nach 18 Uhr über die A23. Seine "extrem gefährdende Fahrweise" wurde von Beamten bemerkt, die Verstärkung anforderten und den Fahrer stoppen wollten.
Doch statt anzuhalten, trat der rumänische Raser aufs Gas und lenkte sein Fahrzeug sogar durch die wegen Stau gebildete Rettungsgasse. Bei der A4-Abfahrt konnten Beamte das Fahrzeug vorerst stoppen, schritten mit gezogener Waffe auf das Auto zu. Der Lenker soll dann auf einen Polizisten zugerast sein. Der Beamte gab später zu Protokoll, dass er sich nur durch einen Sprung zur Seite habe retten können.
Ermittelt wird seither wegen versuchten Mordes. Auch gegen Beamte war ermittelt worden. Sie feuerten insgesamt 16 Schüsse auf das Fahrzeug ab. Erst vor einem Bürokomplex im Erdberg hielt der Flüchtige an, zu Fuß konnte er dann entkommen. Dank einer Überwachungskamera und Gesichtserkennung konnte seine Identität geklärt werden. Der Rumäne war illegal in Österreich. Aufgrund der internationalen Fahndung tauchte er ab, will sich auch weiterhin nicht stellen: "Ich bereue das extrem. Es war eine Panikreaktion", lässt der Verdächtige aus dem Untergrund ausrichten.
Er hätte Probleme mit dem 367 PS starken Luxusauto gehabt (keine Anmeldung, abgelaufenes Überführungskennzeichen), zudem sei er zu der Zeit in ein Gerichtsverfahren involviert gewesen. Der Mercedes wurde mit Einschusslöchern gefunden und beschlagnahmt. Hinweise zum Aufenthalt des Mannes nimmt das LKA Wien unter 01-31310-62800 entgegen.
Sein Verteidiger Nik Rast gab gegenüber "Heute" eine Stellungnahme ab: "Man kann überhaupt keinen bedingten Vorsatz in Richtung Mord sehen, er wollte nicht mal jemanden verletzen." Eine saftige Verkehrsstrafe hätte es in dem Fall wohl auch getan. Die Staatsanwaltschaft sieht das offenbar anders. Die Unschuldsvermutung gilt.