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Vergewaltigtes Mädchen (10) muss Baby austragen

Einem zehnjährigen Vergewaltigungsopfer wird in Ohio eine Abtreibung verweigert, weil das Oberste Gericht kürzlich das zugehörige Gesetz gekippt hat.

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Proteste gegen das Abtreibungsverbot in Ohio am 24. Juni 2022. Symbolbild
Proteste gegen das Abtreibungsverbot in Ohio am 24. Juni 2022. Symbolbild
REUTERS

Im US-Bundesstaat Ohio ist ein zehnjähriges Mädchen nach einer Vergewaltigung schwanger geworden. Ein Schwangerschaftsabbruch ist dem Opfer jedoch nun verweigert worden, das Kind müsste in seiner Heimat also das Baby austragen. Der Grund: Vergangene Woche hatte der Oberste Gerichtshof das landesweite Recht auf Schwangerschaftsabbrüche gekippt.

Chance in anderem Bundesstaat

Der Arzt des Mädchens habe sich deshalb an Geburtshelferin und Gynäkologin Dr. Caitlin Bernard aus Indiana gewandt und ihr mitgeteilt, dass seine Patientin seit sechs Wochen und drei Tagen schwanger sei, berichtet der "Indianapolis Star". Das Mädchen sei nun auf dem Weg in den Bundesstaat.

Im Gegensatz zur Heimat des Mädchens, wo nun ein Schwangerschaftsabbruch ab dem Beginn der Herztätigkeit des Fötus – also etwa ab der sechsten Schwangerschaftswoche – verboten ist, ist das Gesetz in Indiana zurzeit noch liberaler. Es könnte aber eine der letzten Möglichkeiten für das Kind sein, die ungewollte Schwangerschaft frühzeitig zu beenden.

Auch Indiana vor Verschärfung

Es wird nämlich erwartet, dass die Gesetzgeber von Indiana Schwangerschaftsabbrüche ebenfalls weiter einschränken oder verbieten werden. Die Generalversammlung von Indiana wird am 25. Juli zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um über Änderungen des Gesetzes zu beraten.

Ärzte berichten von einem starken Anstieg der Zahl der Patientinnen aus anderen Bundesstaaten, die verzweifelt einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen wollen, da Abtreibungen in ihren Bundesstaaten verboten sind. "Es ist schwer vorstellbar, dass wir in wenigen Wochen nicht mehr in der Lage sein werden, diese Behandlung anzubieten", sagte Dr. Bernard.

Google erhöht den Datenschutz

Der Internet-Konzern Google will im Streit um die Rechtmäßigkeit von Abtreibungen in den USA den Datenschutz erhöhen. Wenn Nutzerinnen in den USA Abtreibungskliniken betreten, würde diese Information automatisch gelöscht, teilte Google in einem Blog-Post am Freitag mit. Außerdem werde man Besuche in Beratungsstätten, Fruchtbarkeits- und Suchtkliniken sowie bei Spezialisten für Gewichtsverlust und kosmetische Chirurgie aus dem Google-Standortverlauf entfernen.

Durch die Abschaffung des grundsätzlichen Rechts auf Abtreibung in den USA könnte in zahlreichen Bundesstaaten ein Schwangerschaftsabbruch strafbar werden. Beobachter fürchten, dass dann Informationen wie besuchte Orte, SMS und Google-Suchen bei Strafverfahren als belastende Beweise genutzt werden könnten.

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