Wien-Wahl

Verlängerung der U4? Das sagen Penzings Parteien dazu

Otto-Wagner-Spital, Busbahnhof für Pendler, Verlängerung der U4: Das sagen die Spitzenkandidaten der Parteien zu den Top-Themen in Penzing.

Heute Redaktion
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Das sind die Spitzenkandidaten in Penzing
Das sind die Spitzenkandidaten in Penzing
"Heute", zVg

Die amtierende Penzinger Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner (SPÖ) stellt sich heuer ihrer ersten Wahl. Sie bekleidet diese Funktion erst seit Herbst 2019, als sie von der langjährigen Bezirkschefin Andrea Kalchbrenner übernommen hatte. Bei der Wahl im Jahr 2015 hatte diese 35,2 Prozent der Stimmen erreicht, danach folgten FPÖ (27,2 Prozent) und Grüne (15,2 Prozent). Ein Machtwechsel seht also heuer eher nicht ins Haus.

So wählte Penzing 2015.
So wählte Penzing 2015.
Stadt Wien

"Heute" sprach mit den jeweiligen Spitzenkandidaten der fünf größten Parteien im Bezirk, klopfte die wichtigsten Themen ab. Hier sind die Antworten:

Das Otto-Wagner-Spitals-Areal.
Das Otto-Wagner-Spitals-Areal.
Hans Ringhofer / picturedesk.com

Wie sieht die Zukunft des Otto-Wagner-Spital-Areals aus?

Das sagt SPÖ-Spitzenkandidatin und Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner: "Die Zukunft des Otto Wagner Areals ist entgegen mancher Stimmen sowieso gesichert. Es ist denkmalgeschützt und bleibt im Eigentum der Stadt Wien. Das heißt, das gesamte Areal muss so erhalten bleiben wie es jetzt mit den Pavillons und den Grünflächen dazwischen aussieht. Es können nur Veränderungen im inneren Bereich vorgenommen werden. Selbstverständlich bleibt es auch weiterhin ein Erholungsgebiet für alle und möglichst autofrei. Die Zukunft des Otto Wagner Areals sieht meiner Meinung nach auch deswegen gut aus, weil die Central European University dort einzieht. Es freut mich, dass das Areal somit zum Bildungs-, Kultur – und Wissenschaftsstandort wird. Neben all den Plänen wird auch das Jugendstiltheater wiederbelebt. Die Klinik Penzing wird noch dazu mehrere Jahre auf dem Areal bleiben."

Das sagt ÖVP-Spitzenkandidatin Natascha Fussenegger: "Seite an Seite mit den Bürgerinitiativen kämpfen wir schon seit vielen Jahren für den Weltkulturerbestatus, gegen die Pläne zur Verbauung dieses Kulturjuwels und für den vollständigen Erhalt als Naherholungsgebiet. Wir benötigen ein Gesamtkonzept, das die Infrastruktur (Nahversorger!) und Verkehrslösungen berücksichtigt. Das Geld, das eine Seilbahn kosten würde, würde ich aber viel lieber für etwas Sinnvolles wie die U4-Verlängerung nach Auhof verwenden."

Das sagt FPÖ-Spitzenkandidat Armin Blind: "Wir setzen uns weiterhin für den Erhalt dieses Weltkulturerbes ein und fordern die medizinische Weiternutzung des Areals. Eine Verbauung des Areals durch Um- oder Zubauten lehnen wir ab. Der uneingeschränkte Zugang der Bevölkerung muss sichergestellt werden."

Das sagt Grünen-Spitzenkandidat Kilian Stark: "Eine Universität in Penzing verjüngt den Bezirk und wertet ihn auf vielen Ebenen auf: Wir wollen dieses unglaubliche Potential nutzen, etwa im Kulturbereich, aber auch für eine bessere öffentliche Anbindung auf den Steinhof und nach Ottakring. Durch die CEU bleibt das Otto-Wagner-Areal erhalten und für die Bevölkerung zugänglich, wir freuen uns darauf!"

Das sagt Neos-Spitzenkandidat Wolfgang Gerold: "Für ein gut funktionierendes OWA mit einem minimalen privaten Autoverkehr und guter öffentlicher Erreichbarkeit ist eine Stadtseilbahn vom Bahnhof Hütteldorf über das Areal bis zum Bahnhof Ottakring unerlässlich. Nach Jahren weitgehender Untätigkeit muss die Stadtregierung endlich ein Gesamtkonzept für die Nachnutzung des Areals über die CEU hinaus vorlegen. Dieses muss unter Einbindung der Bevölkerung und Fachleuten auf Basis eines Mediationsverfahrens erarbeitet werden."

Ein Bus-Bahnhof zur Entlastung?
Ein Bus-Bahnhof zur Entlastung?
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

Ist ein Busbahnhof für Pendler in Auhof eine gute Idee?

Das sagt SPÖ-Spitzenkandidatin und Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner: "Ausbau von öffentlichem Verkehr ist mir sehr wichtig! Die ExpertInnen sagen uns, dass es viel wirtschaftlicher ist, die Intervalle der SBahn zu verdichten. Immerhin wohnen entlang der SBahn in Hadersdorf viel mehr Menschen, als dort wo noch Platz für die Ubahn wäre. Ein Busbahnhof für PendlerInnen ist eine gute Idee, da es dadurch einfacher wird, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Das betone ich immer wieder. Dazu müssen aber Gespräche zwischen den Bundesländern geführt werden, was außerhalb meines Kompetenz- und Entscheidungsbereiches als Bezirksvorsteherin liegt."

Das sagt ÖVP-Spitzenkandidatin Natascha Fussenegger: "Ein Busbahnhof in Auhof macht Sinn, wenn auch die U4 dorthin verlängert wird. Das führt zu einer Entlastung des Busbahnhofes Hütteldorf und der Linzerstraße. Durch die dann verkürzten Wege der Umlandbusse würde die Umwelt um mind. 2000 Tonnen CO² pro Jahr und 875.000 Liter Treibstoff entlastet werden und wir Penzinger könnten uns über weniger Staus und weniger Lärm freuen."

Das sagt FPÖ-Spitzenkandidat Armin Blind: "Wir haben diesen Vorschlag gemacht, um die Linzer Straße von jenem Busverkehr zu entlasten, der ohnedies nicht als Regionalversorgung dient. Voraussetzung ist natürlich, dass die U4 bis Auhof geführt wird, was wir seit Jahrzehnten fordern."

Das sagt Grünen-Spitzenkandidat Kilian Stark: "Wir wollen die tägliche Blechlawine durchs Wiental stoppen, doch eine Lawine stoppt man am Berg und nicht im Tal. Daher: Schnellbahnausbau in den Wienerwald, P+R-Anlagen an den Bahnhöfen in NÖ und Zubringerbusse zum Zug."

Das sagt Neos-Spitzenkandidat Wolfgang Gerold: "Es ist unser Ziel, dass Pendler schon möglichst weit vor der Stadtgrenze auf die Öffis umsteigen. Neue P+R-Anlagen in Dürrwien und Purkersdorf könnten verbunden mit einer massiven Taktverdichtung auf der Westbahnstrecke zu einer echten Verkehrsentlastung entlang der Westeinfahrt führen."

Soll die U4 verlängert werden?
Soll die U4 verlängert werden?
Wiener Linien

Soll die U4 zum Auhof-Center bzw. nach Purkersdorf verlängert werden?

Das sagt SPÖ-Spitzenkandidatin und Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner: "Wir müssen bei der Finanzierung mit dem Land NÖ verhandeln. Da sind wir leider auch auf den politischen Willen im Nachbarbundesland angewiesen."

Das sagt ÖVP-Spitzenkandidatin Natascha Fussenegger: "Ich will keine Stadt, die tagtäglich im Stau erstickt! 40.000 Autofahrer verstopfen tagtäglich die Westeinfahrt und die Hauptstraßen und Schleichwege durch Penzing. Die U4 in Auhof würde neben den Pendlern auch 3.500 Arbeitsplätzen und 10.000 Anrainer anschließen. Übrigens: Ab Purkersdorf besteht mit 40.000 Pendlern für die U4 dasselbe Potential, wie für die U2 in die Seestadt."

Das sagt FPÖ-Spitzenkandidat Armin Blind: "Wir traten bereits vor Jahrzehnten als erste Partei für eine U4-Verlängerung nach Auhof samt Errichtung einer P&R Anlage ein. Einer Weiterführung in das Wiener Umland stehen wir grundsätzlich positiv gegenüber."

Das sagt Grünen-Spitzenkandidat Kilian Stark: "Um einen Bruchteil der wahnsinnig hohen Baukosten von 1,2 bis 1,7 Milliarden Euro, die eine U4-Verlängerung laut Machbarkeitsstudie mit sich bringen würde, wollen wir die bereits vorhandene Schnellbahn im U-Bahn-Takt führen, P+R-Anlagen außerhalb Wiens errichten und die Zubringerbusse zum Zug verbessern. Das ist ein sparsamer Umgang mit Steuergeldern statt neben bestehenden Schienen neue Schienen zu verlegen."

Das sagt Neos-Spitzenkandidat Wolfgang Gerold: "Diesen teuren und populistischen Plan unterstützen wir aus Kostengründen nicht. Vielmehr fordern wir eine Verdichtung des S-Bahnverkehrs sowie eine zusätzliche Station zwischen Hadersdorf und Weidlingau beim Loudonsteg - von dort geht man weniger als 3 Minuten ins Auhofcenter. Zusätzlich könnte die Linie 49 von der Bujattigasse weiter bis zum Auhofcenter (Endstation nahe Stadt des Kindes) verlängert werden."

Es gibt nur einen einzigen Kinder-Kassenarzt im Bezirk.
Es gibt nur einen einzigen Kinder-Kassenarzt im Bezirk.
iStock

Es gibt nur einen Kinder-Kassenarzt im Bezirk. Wie soll man dem Ärztemangel begegnen?

Das sagt SPÖ-Spitzenkandidatin und Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner: "Selbstverständlich bin ich für mehr KassenärztInnnen im Bezirk! Ich wünsche mir ein Primärversorgungszentrum. Ich arbeite daran, dass mehr ÄrztInnen nach Penzing kommen, vor allem in Gemeindebauten. Leider ist das nicht meine Entscheidung, wo ÄrztInnen ihre Ordination eröffnen. Es wird von mir aber alles unternommen, um Penzing für ÄrztInnen attraktiv zu gestalten."

Das sagt ÖVP-Spitzenkandidatin Natascha Fussenegger: "Eines der 16 neuen Ärztezentren (PVE) in Wien muss in den 14ten kommen. Die Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von Kassen-Fachärzten müssen dringend (auch im/vom Bezirk) verbessert werden. Wie eine Bürgermeisterin am Land, kann auch eine Bezirksvorsteherin Anreizpakete für Ärzte schnüren und so die Gesundheitsversorgung verbessern."

Das sagt FPÖ-Spitzenkandidat Armin Blind: "Wir fordern die Schaffung von 2  Facharztzentren für Penzing um die heillos überlasteten Ambulanzen zu entlasten. Zudem braucht es die Aufstockung von Facharztplanstellen. Bei unbesetzten Facharztplanstellen soll auch die Stadt durch eine Startförderung Ordinationsgründungen unterstützen."

Das sagt Grünen-Spitzenkandidat Kilian Stark: "Penzing braucht ein Primärversorgungszentrum mit Kinderarzt und erweiterten Öffnungszeiten. Darüber hinaus sollte unser Bezirk eine Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie flächendeckend mehr Allgemeinmediziner*innen hinzugewinnen. Deshalb muss die türkis-blaue Gesundheitskürzung schnellsten rückgängig gemacht werden."

Das sagt Neos-Spitzenkandidat Wolfgang Gerold: "Im Vergleich zu anderen Bezirken gibt es in Penzing wenig Kassenärzte. Besonders eklatant ist der Mangel im Bereich der Kinderheilkunde. Dieses Defizit muss so schnell als möglich bereinigt werden. Dort wo im Bezirk gebaut wird (Elin-Gründe, Theodor-Körner-Kaserne) soll auch die lokale Gesundheitsversorgung in Form von Primärversorgungszentren ausgebaut werden."

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    Bürgermeister <b>Michael Ludwig (SPÖ)</b> steht schon vor der Wahl als Sieger fest. Egal ob er 39, 42 oder gar 45 Prozent der Stimmen holt: Er wird sich seinen Koalitionspartner aussuchen können.
    Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) steht schon vor der Wahl als Sieger fest. Egal ob er 39, 42 oder gar 45 Prozent der Stimmen holt: Er wird sich seinen Koalitionspartner aussuchen können.
    Sabine Hertel
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