Wien-Wahl

Rot-pinke Koalition fix: Das sagt Christoph Wiederkehr

Der frischgebackene NEOS-Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr sprach im ZiB2-Studio über die Koalition mit der SPÖ und seine Priorität Nummer Eins.

Roman Palman
Teilen
NEOS-Wien Parteiobmann Christoph Wiederkehr bei der Pressekonferenz nach der Koalitionseinigung am 16. November 2020
NEOS-Wien Parteiobmann Christoph Wiederkehr bei der Pressekonferenz nach der Koalitionseinigung am 16. November 2020
Herbert Neubauer

Es ist eine politische Premiere: Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) macht den jungen NEOS-Wien-Chef Christoph Wiederkehr zu seinem Vize und bringt damit die rot-pinke "Fortschrittskoalition" auf Schiene. Kurz nachdem der Pakt fixiert wurde, war Wiederkehr auch zu Gast in der "ZiB2" bei ORF-Moderator Armin Wolf – Ludwig hatte die Einladung dazu offenbar abgelehnt.

"Da ist ein großer Wurf zusammengekommen", so der neue Vizebürgermeister. Als Beispiel nennt Wiederkehr bessere Ausstattung für Kindergärten, Bildungsförderungen an den Volksschulen und ein Klimapaket. Und: "Es gibt erstmals Sanktionen in dieser Stadt, wenn die Wahlkampfkostenobergrenze überschritten wird." Diese wurde nun von 6 auf 5 Millionen Euro gesenkt.

Bewusstsein für sinnlose Versorgungsposten

Rot-Pink wolle die Coronakrise "gemeinsam meistern und gute Entscheidungen treffen". Er wolle auf Augenhöhe mit der Bevölkerung kommunizieren und – als Gegenpol zur türkis-grünen Bundesregierung – auf den Rat der Experten hören.

In puncto "sinnloser Versorgungsposten abschaffen", eine der Kernforderungen der NEOS im Wahlkampf, muss Wiederkehr zurückstecken. Rein rechtlich muss das nämlich durch die Bundesregierung geschehen. In der neuen Wiener Koalition habe man aber nun ein gemeinsames Bewusstsein für eine Streichung geschaffen, Rot-Pink wollen sich nun gemeinsam vor dem Bund dafür stark machen.

Priorität Nummer Eins

Es ist das erklärte Ziel des pinken Bildungsstadtrats, dass in Zukunft "wesentlich mehr" Kinder nach Abschluss der Schule sinnerfassend lesen und schreiben können. Auch auf mehrmalige Nachfrage Armin Wolfs ließ sich Wiederkehr nicht auf eine konkrete Zahl festlegen. Am Ende sollten alle Kinder diese Fähigkeiten erlernen können, benennt der Bildungsstadtrat sein Ziel.

"Eine Bildungsreform ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Wir starten auch schon im nächsten Jahr damit, mehr Pädagogen und Psychologen einzustellen, damit sich die Lehrer wieder auf ihre Kernkompetenzen, das Unterrichten, konzentrieren können." 

"Bildung ist kompliziert, aber ich will das angehen. Ich bringe die Energie und Leidenschaft mit, auch harte Bretter zu bohren." Gleiche Bildungschancen für alle, das sei Priorität Nummer Eins für die NEOS, bekräftigt Wiederkehr abschließend.