Red Bull erlebte vor dem Grand Prix von Brasilien ein wahres Qualifying-Desaster. Weltmeister Max Verstappen kam am Samstag nicht über Platz 16 hinaus, Yuki Tsunoda wurde gar nur 19. Damit stand erstmals seit 19 (!) Jahren kein Red-Bull-Auto in Q2.
"Es gibt einfach keinen Grip", klagte Verstappen nach der Pleite. "Wir haben ein paar Dinge am Auto verändert, aber das hat nicht funktioniert. Irgendetwas läuft bei uns grundsätzlich schief. Normalerweise spürt man eine Reaktion, wenn man das Set-up ändert, aber diesmal gar nichts."
Selbst der Wechsel auf den alten Unterboden brachte keine Besserung. Die Folge: Red Bull entschied sich, nachträglich am Wagen zu feilen und neue Antriebskomponenten – darunter wohl auch einen neuen Motor – einzubauen. Damit verstößt das Team gegen die Parc-ferme-Regeln, weshalb Verstappen das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen muss.
Die Entscheidung hat aber auch Vorteile: Red Bull nutzt die Gelegenheit, um ein alternatives Set-up zu testen und der schwachen Performance auf den Grund zu gehen.
Nach seinem enttäuschenden Aus im Qualifying zeigte sich Verstappen frustriert: Er könne den WM-Titel "vergessen", sagte der Weltmeister. Dennoch soll der Boxenstart helfen, im Rennen Schadensbegrenzung zu betreiben.
In der WM-Wertung liegt Verstappen nach dem Sprint-Sieg von Lando Norris nun 39 Punkte hinter dem Briten, der das Rennen auf dem Autodromo Jose Carlos Pace von der Poleposition startet. Beim Sprint am Samstag hatte Verstappen noch Platz vier belegt.