Ende August schien die Formel-1-Weltmeisterschaft mehr oder weniger entschieden. Oscar Piastri führte die Wertung klar vor seinem McLaren-Kollegen Lando Norris an. Titelverteidiger Max Verstappen lag im Red Bull bereits 104 Zähler zurück.
Doch die Situation hat sich dramatisch verändert. Der amtierende Champion holte dank verbessertem Auto kontinuierlich auf, näherte sich bis auf 36 Punkte. Auch, weil sich Piastri und Norris gegenseitig Punkte "wegnahmen" – aktuell liegt der Brite um einen Zähler voran.
Mit vier verbleibenden Rennwochenenden, bei denen zusätzlich auch noch zwei Sprints anstehen, kann sich McLaren im Grunde keine Schnitzer mehr leisten. Und dennoch will Boss Zak Brown seiner Linie treu bleiben und auf Stallorder verzichten.
"Wir konzentrieren uns auf uns selbst und schenken externem Lärm keine Aufmerksamkeit", sagte er bei einem Team-Event. Die einzige Regel für Norris und Piastri lautet weiterhin: Fahrt hart gegeneinander, aber bringt beide Autos heil ins Ziel.
Die Fans feiern die Herangehensweise, Kritiker runzeln die Stirn. Ihr Vorwurf: Durch die fehlende Hierarchie verschenkt McLaren wertvolle WM-Punkte – und macht Verstappen unnötig stark.
Zumindest Teamchef Andrea Stella warnt: "In der Formel 1 darfst du nie denken, dass du dich entspannen kannst, nur weil die Dinge gerade gut laufen. Sonst erlebst du böse Überraschungen. Du musst dich ständig weiterentwickeln und Wege finden, um besser zu werden."
Der nächste Grand Prix steigt am kommenden Sonntag (18 Uhr) in Brasilien. Bereits am Samstag werden im Sprintrennen wertvolle WM-Punkte vergeben.