Vier Jahre nach dem wohl umstrittensten Finale der Formel-1-Geschichte kochen bei Toto Wolff die Emotionen noch immer hoch. Bei einer Buchpräsentation seiner Frau Susie in London sprach der Mercedes-Teamchef über das Drama von Abu Dhabi – und fand deutliche Worte:
"Ich habe seit meiner Kindheit nicht mehr erlebt, die Kontrolle über eine Situation zu verlieren", sagte Wolff. Der damalige Rennleiter Michael Masi sei ein "Irrer" gewesen, der mit seiner Entscheidung "den Rekord des größten Champions aller Zeiten zerstören konnte".
Das Saisonfinale 2021 war an Dramatik kaum zu überbieten: Nach einem späten Unfall kam das Safety-Car auf die Strecke, Mercedes-Star Lewis Hamilton lag in Führung. Doch Masi ließ nur einige überrundete Autos überholen – ein regelwidriger Eingriff, der Max Verstappen auf frischen Reifen direkt hinter Hamilton brachte. Der Niederländer nutzte die Chance, zog vorbei – und holte seinen ersten WM-Titel.
Ein späterer FIA-Bericht sprach von einem "menschlichen Fehler", rechtfertigte Masi aber mit "Handeln in gutem Glauben". Für Wolff kein Trost: "Dass die Entscheidung eines Einzelnen die Regeln bricht und damit so ein Ergebnis möglich wird – das beschäftigt mich bis heute."
Auch Ehefrau Susie, Chefin der F1 Academy, zeigt sich nachdenklich: "Es war schlicht Unglauben."
Masi verlor kurz nach dem Skandal-Rennen seinen Job – doch der Titel blieb bei Verstappen. Und Wolff bleibt wütend.
