Noch sechs Formel-1-Wochenenden und drei Sprints stehen in der Motorsport-"Königsklasse" auf dem Programm. WM-Leader Oscar Piastri und Lando Norris (beide McLaren) kämpfen dabei um den Weltmeister-Titel. Mit Außenseiterchancen für Verstappen. Der Red-Bull-Star machte mit den Triumphen in Monza und Baku sowie Platz zwei in Singapur Boden gut, hat trotzdem aber noch einen Rückstand von 63 Punkten.
Geht es nach dem ehemaligen Red-Bull-Piloten und nunmehrigen TV-Experten David Coulthard, dann bleibt der Niederländer gefährlicher Außenseiter. Verantwortlich dafür sei eine geänderte Herangehensweise beim nun 28-Jährigen. Zu Saisonbeginn wirkte der Vierfach-Weltmeister verbissen, besonders frustriert, wenn es um die Performance des Autos geht. Nun scheint der Formel-1-Star gelöst zu sein. Er wurde Vater der kleinen Lilly, und auch Teamchef Christian Horner – nicht gerade ein Verstappen-Vertrauensmann – musste seinen Hut nehmen. Mit Laurent Mekies übernahm ein Teamchef, der dem Niederländer mehr Freiheiten lässt. Auch die Teamchemie hat sich deutlich verbessert.
"Zu Jahresbeginn war er unzufrieden, als es so aussah, als würden sie keine Fortschritte machen. Genau das ist es, was ein Rennfahrer will: Das Gefühl, Teil einer Bewegung zu sein. Er bringt sich immer näher an den Titelkampf heran", analysierte Ex-Pilot Coulthard bei "Channel 4".
Was der Schotte, der selbst zwischen 2005 und 2008 für die Bullen fuhr, damit meint: Verstappen hat wohl den Kampf um den Fahrer-Titel bereits abgeschrieben, erlangte dadurch die Lockerheit, die ihn un so brandgefährlich macht. "Er hat sich in einen bestimmten Zustand gebracht. Er hat sich wohl gesagt: ,Ich werde die Weltmeisterschaft wahrscheinlich nicht gewinnen. Und das ist okay´", so Coulthard, Sieger von 13 Formel-1-Rennen.
Klar ist aber auch: Verstappen muss nun voll punkten. Die Strecke in Austin, wo am nächsten Wochenende gefahren wird, kommt den Bullen aber wieder entgegen. "Wenn George Russell Norris und Piastri weiter Punkte wegnimmt, kann Max beim Saisonfinale in Abu Dhabi noch eine Rolle spielen", meinte Coulthard nun. Der Niederländer muss aber auf Patzer der McLaren-Piloten und fremde Hilfe hoffen, nur Siege in den verbleibenden sechs Rennen und drei Sprints reichen nicht für den WM-Titel.