War Singapur der Wendepunkt im Formel-1-WM-Kampf 2025? Experte Martin Brundle ist überzeugt: Zwischen den beiden McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri wird es ab sofort deutlich rauer zugehen.
"Ich denke, die Grundregeln zwischen den beiden McLarens haben sich für den Rest der Saison gerade geändert", sagte Brundle während der Sky-Übertragung des Rennens in Singapur. Beim Start war es zum Kontakt zwischen Norris und Piastri gekommen – eine Szene, die für Zündstoff sorgt.
Der Australier Piastri beschwerte sich mehrfach am Funk, Norris sei in ihn hineingefahren. Nach dem Rennen schien sich die Lage zwar wieder beruhigt zu haben – doch für Brundle war das mehr als nur ein kleiner Zwischenfall.
"Es war nur eine Frage der Zeit", schrieb der frühere Formel-1-Pilot in seiner Kolumne. "Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass sich die Dynamik zwischen den beiden McLaren-Fahrern in Zukunft unwiderruflich ändern wird."
Es war übrigens nicht die erste Berührung der beiden McLaren-Stars. Schon im Juni in Kanada krachte es – damals nahm Norris die Schuld auf sich, eine Eskalation blieb aus. In Singapur lief es anders: Norris kam dieses Mal vor Piastri ins Ziel, der WM-Kampf spitzt sich zu – und es sind nur noch sechs Rennen zu fahren.
Während Piastri in der Fahrer-WM noch 22 Punkte vor Norris liegt, vermuten Experten, dass der junge Australier den Druck zunehmend spürt. "Oscar zeigt doch mehr Nerven", analysierte Ralf Schumacher bei Sky.
Am Funk habe Piastri "dünnhäutiger" gewirkt, so Schumacher weiter. Der Zoff überschattete sogar McLarens größten Erfolg: Der Rennstall fixierte in Singapur vorzeitig den Konstrukteurs-Titel.
Mit dem Teamtitel in der Tasche kann sich McLaren nun voll auf die Fahrer-WM konzentrieren.
Brundle rät: "Vielleicht sollte McLaren seine beiden Fahrer einfach ohne Einmischung gegeneinander fahren lassen."
Doch ganz abschreiben darf man Max Verstappen noch nicht. Der Weltmeister rückte in der Gesamtwertung näher und liegt nur noch 63 Punkte hinter Piastri. Rechnerisch ist also noch alles möglich – auch ein fünfter WM-Titel für den Dominator aus den Niederlanden.
