Nach einem harten Duell mit seinem Teamkollegen Oscar Piastri beim Grand Prix von Singapur hat Lando Norris kein Blatt vor den Mund genommen. Während Piastri wütete, verteidigte der Brite sein Manöver und legte noch nach.
Was war passiert? Bereits in der ersten Runde des Rennens kam es zu einem Zwischenfall zwischen den beiden McLaren-Piloten. Zunächst berührte Norris das Heck von Max Verstappen, anschließend stieß er mit Piastri zusammen. Der Australier tobte am Funk: „Sind wir damit cool, dass Lando mich einfach wegdrängt? Was soll das?” Piastri forderte, die Position zurückzubekommen, doch Teamchef Andrea Stella winkte ab. Die Rennleitung untersuchte den Vorfall zwar, entschied jedoch, dass kein weiterer Handlungsbedarf bestehe – es handle sich um einen klassischen „Racing Incident”.
Norris zeigte sich nach dem Rennen unbeeindruckt: "Es war rutschig. Ich habe Max’ Auto touchiert, dadurch die Korrektur bekommen und Oscar getroffen. Jeder hätte das Gleiche gemacht. Wer mir dafür die Schuld gibt, sollte nicht in der Formel 1 sein. Das Letzte, was ich will, ist mit meinem Teamkollegen zu kollidieren." Piastri sah das naturgemäß völlig anders: "Wenn er einem anderen Auto ausweichen muss, indem er in seinen Teamkollegen kracht, dann ist das eine ziemlich beschissene Art des Ausweichens. Das ist einfach nicht fair."
Für den Australier kam es noch bitterer: Beim Boxenstopp nach 26 Runden gab es Probleme mit dem linken Hinterrad, sodass er 5,2 Sekunden stand. Am Ende reichte es nur für Rang vier – direkt hinter Norris, der als Dritter aufs Podium fuhr. Den Sieg sicherte sich George Russell im Mercedes vor Weltmeister Max Verstappen.
Durch dieses Ergebnis rückt der Kampf um den Weltmeistertitel noch enger zusammen. Piastri führt mit 22 Punkten Vorsprung vor Norris, Verstappen rückte auf 63 Zähler heran. McLaren sicherte sich mit dem Rennen in Singapur den Sieg in der Konstrukteurswertung.