Formel 1

Verstappen nach Chaos-Titel: "Total gemischte Gefühle"

Der Formel-1-Titel geht wie im Vorjahr an Max Verstappen. Allerdings konnte der 25-Jährige erst mit Verspätung über den Triumph jubeln.

Erich Elsigan
Max Verstappen ist wieder Weltmeister.
Max Verstappen ist wieder Weltmeister.
Imago

Max Verstappen ist zum zweiten Mal Formel-1-Weltmeister. Kurios: Der Holländer erfuhr erst Minuten nach seinem Sieg in Suzuka, dass ihm der Titel nicht mehr zu nehmen ist.

Denn: Lange war nicht klar, wie viele Punkte Verstappen für seinen 32. Karriere-Erfolg erhält. Nach einer 2:15 Stunden langen Regen-Unterbrechung wurden weniger als 75 Prozent der Distanz gefahren. Dennoch entschied die FIA, am Ende volle Zähler zu vergeben. Als WM-Verfolger Charles Leclerc (Mon) wegen einer Zeitstrafe nachträglich noch von Rang zwei auf Platz drei rutschte, war der Titel für Verstappen fix.

Die FIA erklärte das Szenario wie folgt: "Es gibt volle Punkte, weil das Rennen nach der roten Flagge fortgesetzt und regulär beendet wurde. Die absolvierte Distanz spielt in diesem Fall keine Rolle."

Selbst Red Bull war überrascht. "Es gab Verwirrung, aber die FIA hat das jetzt so entschieden", meinte Teamchef Chris Horner. "Wir haben es zunächst nicht mitbekommen. Unsere Strategen haben gesagt, dass uns eigentlich noch ein Punkt fehlt", gestand auch Helmut Marko. Verstappen selbst meinte in einer ersten Reaktion: "Das sind total gemischte Gefühle." Entsprechend schaumgebremst fiel der Jubel aus.

Nächstes Ziel: Konstrukteurs-Titel

Der 25-Jährige hält bei 366 Punkten, kann in den letztem vier Rennen nicht mehr abgefangen werden. Red-Bull-Kollege Perez hat als Zweiter 253 Zähler am Konto, Leclerc 252.

Verstappen-Boss Horner: "Max hat es verdient. Ich bin sehr erleichtert. Auch für Didi Mateschitz ist es eine unglaubliche Leistung, die wir heuer gezeigt haben. Jetzt geht es darum, nach acht Jahren Mercedes-Dominanz den Konstrukteurs-Titel zu holen."

Zum Rennverlauf: Fahrer und Fans wurden auf eine lange Geduldsprobe gestellt. Um 7 Uhr (erfolgte in Suzuka auf regennasser Strecke der Start. Bereits nach zwei Runden wurde das Rennen abgebrochen. Die Piloten kehrten an die Box zurück. Wegen der Gischt und den Pfützen wäre ein Weiterfahren zu gefährlich gewesen.

Leclerc verliert Rang zwei

Erst um 9:20 Uhr wurde das Rennen neu gestartet. Um 10 Uhr musste Schluss sein - Verstappen und Co. blieben also rund 40 Minuten, um für Action zu sorgen. Der alte und neue Weltmeister fuhr einen souveränen Sieg ein. Mit Respekt-Abstand kam Leclerc knapp vor Perez ins Ziel. Die Renn-Kommissare belegten den Ferrari-Star jedoch nachträglich mit einer Fünf-Sekunden-Strafe, weshalb er mit dem Mexikaner Platz tauschen musste.

Hamilton vor Vettel und Alonso

Rang vier eroberte Esteban Ocon (Fr) im Alpine vor Mercedes-Ass Lewis Hamilton (GB). Sebastian Vettel (D) wurde in seinem letzten Japan-Grand-Prix Sechster, Fernando Alonso (Sp) Siebenter. Punkte holten auch George Russell (GB), Nicholas Latifi (Kan) und Lando Norris (GB).

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    Die wilde WM-Party von Max Verstappen
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