Frau C. aus Linz wollte fit werden und hat ein Probetraining in einem Fitnessstudio gemacht. Danach bekam sie direkt ein Vertragsangebot. Laut den Mitarbeitern könne sie diesen Vertrag jederzeit kündigen, das wurde ihr zumindest zugesichert.
Die Unterschrift hat C. dann am Tablet geleistet. Um den ganzen Vertrag zu sehen, hätte sie extra nach unten scrollen müssen. Doch weil sie auf die Zusage der "jederzeitigen Kündigungsmöglichkeit" vertraute, unterschrieb sie.
Nach drei Monaten wollte Frau C. dann kündigen – doch das Studio erklärte ihr plötzlich, dass der Vertrag eine Mindestlaufzeit von einem Jahr hat. Sie sei also noch so lange daran gebunden. Tatsächlich fand sie dann auch einen entsprechenden Hinweis in ihrem Vertrag. Laut Arbeiterkammer OÖ (AK) ist Frau C. mit ihrer Erfahrung kein Einzelfall.
Ob es jetzt ums Fitnessstudio oder den Wechsel zu einem neuen Stromanbieter geht: Immer öfter unterschreiben Kunden am Tablet, ohne davor wirklich alles gelesen zu haben. Wie bei Frau C. erzählen viele, dass sie auf dem Tablet gar nicht alle Punkte durchlesen konnten und im Endeffekt fast wie eine Blankounterschrift geleistet haben.
Wenn man dann im Nachhinein die Unterlagen doch noch liest, ist es meistens schon zu spät. Wird ein Vertrag direkt in den Geschäftsräumen abgeschlossen, gibt es nämlich kein Rücktrittsrecht. Eine Auflösung ist dann nur mit Zustimmung des Unternehmens möglich – und das kommt in der Praxis selten vor. Die Betroffenen müssen sich dann entweder an die Vereinbarungen halten oder saftige Stornogebühren zahlen.
Tipp der Konsumentenschützer: Lies dir jeden Vertrag vorher genau durch. Unterschreibe nichts, ohne die Bedingungen zu kennen. Lass dich nicht unter Druck setzen und unterschreibe auf keinen Fall blind.
Entweder bekommst du den Vertrag auf Papier zum Durchlesen, oder sie schicken dir alles per E-Mail und du unterschreibst erst danach. "Seriöse Firmen wollen zufriedene Kunden und keine Unstimmigkeiten schon zu Beginn", so das Fazit der AK.
