Politik

Vertrauens-Klatsche – Babler für 43 Prozent rotes Tuch

Fast die Hälfte der Österreicher misstraut laut einer am Freitag veröffentlichten Erhebung dem neuen SPÖ-Chef Andreas Babler. "Heute" hat die Details.

Heute Redaktion
43 Prozent Misstrauen: Andreas Babler kommt in neuem Index auf einen Saldo von minus 14.
43 Prozent Misstrauen: Andreas Babler kommt in neuem Index auf einen Saldo von minus 14.
Helmut Graf, Picturedesk

Am Ende ist alles eine Frage der Frage. Gleich mehrere Umfragen beschäftigen sich in Österreich in dieser Woche naturgemäß mit dem neuen SPÖ-Chef Andreas Babler. Im "Heute"-Politbarometer von "Unique Research" fiel Babler in den vergangenen 14 Tagen 30 Prozent der 800 Befragten positiv und 27 Prozent negativ auf – was hauchdünn einen positiven Saldo ergab. Zustimmung generierte er im linken Lager, konservative Wählerschichten sehen ihn kritisch, analysierte Polit-Experte Peter Hajek.

Präsident an der Spitze

Das Institut OGM fragte im Auftrag der APA nicht nach "aufgefallen", sondern in der Kategorie "Vertrauen". Laut Eigendefinition gilt die Studie als "Pisa-Test für die politische Klasse". Herangezogen wurden von OGM 811 wahlberechtigte Österreicher, die repräsentativ nach Alter, Geschlecht, Bundesland und Bildung zufällig aus dem OGM-Online-Panel ausgewählt wurden.

Ergebnis: Einen positiven Vertrauenssaldo konnte laut OGM lediglich Bundespräsident Alexander Van der Bellen erreichen, der wie immer mit Abstand an der Spitze der Vertrauenspyramide steht; auch Grünen-Justizministerin Alma Zadic und Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) liegen im Vertrauensplus, alle anderen sind im Vertrauensminus.

Der APA-Vertrauensindex – erhoben von OGM.
Der APA-Vertrauensindex – erhoben von OGM.
APA-Grafik / picturedesk.com

Nur geringfügig besser als Rendi

Besonders bitter fällt die Studie für Neo-SPÖ-Chef Andreas Babler aus. Er erreicht nur einen Indexwert von minus 14. Denn: Nur 29 Prozent der Wählerschaft vertrauen ihm, 43 Prozent jedoch nicht – der Rest kennt ihn noch nicht gut genug. Damit erreicht Andreas Babler in der gesamten Wählerschaft lediglich etwas höhere Vertrauenswerte als seine Vorgängerin Pamela Rendi-Wagner, deren Wert zuletzt bei minus 18 Punkten lag. Bablers Wankelmütigkeit in Interviews (Marxist, später kein Marxist) und eine Exekution wegen 15 Monate lang unbezahlter Rechnungen dürften das Vertrauen in seine Person nicht zwingend gesteigert haben.

Für ihn erfreulicher fällt der Blick auf die eigene SP-Wählerschaft aus. Unter Sozialdemokraten wird Andres Babler mit 79 Prozent Pro-und 9 Prozent Contra-Stimmen ein durchaus freundlicher Einstand bereitet. 

Nicht einmal ein Viertel kennt Krauss-Winkler

Gesteigert haben sich zuletzt vor allem Beate Meinl-Reisinger, Sigrid Maurer, Martin Polaschek, August Wöginger, Wolfgang Sobotka, Karl Nehammer, Gerhard Karner, Johannes Rauch, Leonore Gewessler und Herbert Kickl – wenngleich sie alle weiter im Vertrauensminus liegen (Details siehe Grafik). Die großen Unbekannten bleiben die Staatssekretäre: Susanne Krauss-Winkler nur 20 Prozent bekannt, Digi-Staatssekretär Tursky 31 Prozent. Auch Agar-Minister Norbert Totschnig kennen lediglich 36 Prozent.

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    Klaus Seltenheim, bisher SPÖNÖ-Landesgeschäftsführer wird neuer Bundesgeschäftsführer der SPÖ.
    Klaus Seltenheim, bisher SPÖNÖ-Landesgeschäftsführer wird neuer Bundesgeschäftsführer der SPÖ.
    HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com
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