Gesundheit

Viele Schnelltests bei Omikron-Infektion unzuverlässig

Eine deutsche Studie zeigt, dass einige Corona-Schnelltests eine Infektion mit der Omikron-Variante trotz hoher Viruslast oft nicht erkennen.

Christine Scharfetter
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Wie gut schlagen Antigen-Schnelltests bei der Omikron-Variante wirklich an? Die Antwort auf diese Frage liefert jetzt ein deutsches Forschungsteam.
Wie gut schlagen Antigen-Schnelltests bei der Omikron-Variante wirklich an? Die Antwort auf diese Frage liefert jetzt ein deutsches Forschungsteam.
Christoph Soeder / dpa / picturedesk.com

Halsschmerzen, Unwohlsein oder einfach der Kontakt zu einer infizierten Person. Gewissheit darüber, ob man sich mit dem Coronavirus angesteckt hat, soll ein Antigentest innerhalb von Minuten liefern. Doch wie zuverlässig ist das Ergebnis des Schnelltests? Die Berichte und Meinungen dazu klaffen vor allem seit dem Aufkommen der Omikron-Variante auseinander. Eine Studie des Münchner Virologen Oliver Keppler soll darüber nun Aufschluss geben.

Insgesamt neuen Antigen-Schnelltests untersuchte die Forschergruppe dahingehend, wie gut sie die Omikron-Variante erkennen. Die Ergebnisse müssen noch von Fachkollegen begutachtet werden.

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    Wie sicher sind Corona-Schnelltests? Diese Frage dürften sich einige Menschen stellen.
    Wie sicher sind Corona-Schnelltests? Diese Frage dürften sich einige Menschen stellen.
    20min/Marco Zangger

    Nur die Hälfte der Infektionen erkannt

    Die Ergebnisse seien ernüchternd,  berichtet die "ARD Tagesschau". Nur acht der neun Tests – darunter auch solche, die aktuell in vielen Apotheken, Drogerien und Supermärkten verkauft werden – schnitten demnach bei Omikron deutlich schlechter ab als bei früheren Varianten des Coronavirus.

    Einige der Tests hätten nur die Hälfte der Infektionen oder sogar noch weniger erkannt – und das trotz sehr hoher Viruslast der Proben. War die Viruslast nicht mehr sehr hoch, aber dennoch bereits in einem Bereich, in dem man ansteckend sein kann, schlugen die meisten Tests nicht an.

    Nur ein Schnelltest erreichte bei sehr hohen Omikron-Viruslasten überhaupt eine Sensitivität von 75 Prozent. Sprich, von 100 Infizierten wurden 75 erkannt. 

    Delta besser erkannt

    Für ihre Untersuchung nutzten die Wissenschaftler Proben von Patienten aus dem Großraum München, bei denen zuvor per PCR-Testung Omikron-Infektion nachgewiesen wurde. Verglichen wurden diese auch mit Delta-Proben. Die meisten der untersuchten Antigentests hatten in früheren Evaluierungen etwa durch das Paul-Ehrlich-Institut zumindest zum Teil gut bis sehr gut abgeschnitten. Allerdings erfolgten diese Checks vor Omikron und mit etwas anderer Methodik.

    Für Keppler sei das ein Zeichen dafür, dass sich von vorherigen Prüfergebnissen "nicht automatisch darauf schließen lässt, wie gut bestimmte Schnelltests bei einer neuen Virusvariante funktionieren".