Verwendet beide Formen

"Viele tüchtige Frauen": Armin Wolf macht Gender-Ansage

Man könne nicht so tun, "als würden Frauen nicht vorkommen": ZiB-2-Moderator Armin Wolf erklärte nun, wie er es mit dem Gender im ORF so hält.

Newsdesk Heute
"Viele tüchtige Frauen": Armin Wolf macht Gender-Ansage
"Regt viele auf": Armin Wolf ist bewusst, dass das Gendern die Seher nicht kaltlässt. 
Screenshot ORF

Gender-Gespräch im "ZiB-2-Podcast": Zum Jahreswechsel beantworteten ORF-Star-Anchor und ZiB-2-Sendungsverantwortlicher Christoph Varga eine Stunde lange Fragen des Publikums. So erfuhr man etwa, dass Armin Wolf vom ORF nur zwei neue Anzüge jedes Jahr erhält, Studiogespräch vor Sendungsbeginn lediglich begrüßt, sonst aber nichts spricht – und dass er von Alt-Landeschef Erwin Pröll einst angebrüllt wurde.

Beschwerden meist von Männern

Thema war jedoch auch das Gendern, das vielen – vor allem männlichen Sehern, wie Varga anmerkte – sauer aufstößt. Armin Wolf hat dazu eine klare Haltung, sagt im Podcast: "Ich glaube, man kann 2023 tatsächlich nicht mehr so tun, als würde die Welt nur mehr aus Männern bestehen, Frauen nicht vorkommen und ausschließlich von Ärzten, Experten, Wissenschaftern und Politikern sprechen. Das geht einfach nicht. Es gibt in all diesen Berufen genauso viele und genauso tüchtige Frauen."

Kein Problem mit beiden Formen

Wie also geht der ORF damit um? Wolf erläutert zuerst "die einfachste Variante", mit der niemand ein Problem habe: Nämlich, "dass man beide Formen sagt – Politikerinnen und Politiker. Das machen wir auch sehr häufig. Das Problem ist: Wir haben sehr wenig Zeit im Fernsehen und wenn mehrere Hauptwörter vorkommen, wird es schwierig."

Ich weiß nicht, warum es so viele Leute aufregt, aber ich muss es zur Kenntnis nehmen.
Armin Wolf
ORF-Moderator

Deshalb seien im deutschen Fernsehen und auch im ORF einige Moderatorinnen dazu übergegangen, Binnen-I oder Gender-Sternchen mit einer Pause auszusprechen. Wolf euphorisch: "Ich persönliche finde das super. Aber es emotionalisiert tatsächlich sehr, sehr viele Zuseherinnen und Zuseher und regt sehr, sehr viele auf."

"Möglichst nicht nach Klischees"

Beim ORF sei man daher "tatsächlich zurückgerudert", gesteht der langjährige Moderator der ZiB 2 ein: "Ich mache das nur noch selten und versuche im Normalfall beide Formen zu sagen, wo es geht." Wenn er aus Zeitspargründen die männliche oder weibliche Form vermeiden muss, versuche er "beide Formen zu verwenden, aber möglichst nicht nach Geschlechter-Klischees". Armin Wolf erläutert: "Ich sage dann: die Ärztinnen und Pfleger – nicht umgekehrt. Oder ich sage statt der männlichen Form nur die weibliche. Hat lustigerweise noch nie jemanden gestört."

Der wahre Aufreger sei viel mehr die Pause, der sogenannte Glottischlag, dieser emotionalisiere viele Zuseherinnen und Zuseher, erzählt der Journalist aus der Praxis: "Ich finde es ein bisschen schade. Ich glaube wir könnten uns die Zeit sparen". Wolf weiß nicht, "warum es so viele Leute so aufregt", müsse es jedoch "zur Kenntnis nehmen", denn: "Wir arbeiten für ein Publikum."

Dann die Glasklarstellung: "Was ich nicht möchte, ist, zu einer Sprache zurückzukehren, mit der wir begonnen haben vor dreißig Jahren im Radio, wo es schlicht nur Männer gab und Frauen nicht existiert haben."

Die Empfehlung des ORF an seine Moderatoren sei laut Varga nun, möglichst beide Formen zu verwenden. Seinen Einwand in Richtung Kollege Wolf, dass Pausen dem Sprachgebrauch widerspräche, wischte der Anchor vom Tisch: "Stimmt nicht. Sag mal 'Spiegelei'."

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