Zwei Titel in wenigen Monaten – Oliver Glasner sorgt in England weiter für Furore. Nach dem sensationellen FA-Cup-Triumph im Mai hat der Oberösterreicher mit Crystal Palace nun auch den Community Shield geholt – im Elfmeterschießen gegen den großen Favoriten Liverpool.
In der Kabine gewährte der Klub einen seltenen Einblick: Glasner stand inmitten seiner Spieler, die Medaille noch um den Hals, und begann: "Ich habe nichts vorbereitet und ich kann es immer noch nicht glauben, Jungs, dass ihr es geschafft habt – dass wir es geschafft haben. Also zuerst einmal: Gratulation zu dieser großen, großen Leistung." Mit einem Schmunzeln fügte er an: "Wir spielen jetzt all unsere Heimspiele im Wembley, weil hier gewinnen wir immer."
Der 50-Jährige schwor seine Mannschaft auf den langen Weg ein: "Das zeigt, wer wir sind. Wir machen immer weiter, wir glauben immer an uns, dass wir das Spiel gewinnen können. Ihr habt diesen Pokal verdient." Und erinnerte seine Schützlinge sogleich, hungrig zu bleiben: "Wir spielen dieses Jahr in vier Bewerben. Das sind vier Titel, die wir gewinnen können."
Glasner sprach nicht nur über Fußball: "Ich glaube, ich habe nicht viele Talente, aber eines habe ich – und das ist mir wohl einfach gegeben: Ich bekomme ein Gespür für eine Gruppe. Und mein Gefühl war: Jungs, wir können Großes erreichen." Der Coach lobte: "Es ist alles euer Verdienst: immer hart gearbeitet, zusammengehalten, und heute wieder – schwierige Entscheidungen akzeptiert, weil sie der Mannschaft dienten."
Dann der Grundsatz, den er seinen Profis mitgab: "Wenn man in etwas investiert, bekommt man etwas zurück – im Sport, in der Familie, in Freundschaften oder was auch immer. Heute haben wir die Belohnung bekommen." Er lobte die "großen Talente, großartigen Typen, großartige Gruppe" und betonte: "Wir nennen das die emotionale Belohnung: vor den Fans zu stehen und dieses Gefühl zu haben – das kann man mit keinem Geld der Welt kaufen."
Sonderlob gab es für Justin Devenny, dessen "Cojones" Glasner hervorhob – ein spanischer Ausdruck für die Weichteile des Mannes, umgangssprachlich ein Sinnbild für Mut. Der Nordire hatte den entscheidenden Penalty verwandelt. Glasner: "Mit 21 Jahren den Elfmeter zu verwandeln und dann auch noch so …"
Nur eine kleine "schlechte Nachricht" musste sein: "Dieses Mal kann ich euch nicht zwei Tage frei geben, weil wir am Anfang der Saison stehen." Mit einem Lächeln schloss Glasner: "Nächstes Treffen … Montagnachmittag! Montagnachmittag, Jungs!" – und ließ die große Party beginnen.
