Coronavirus

Vierter Lockdown droht: 5 Mal so viele Infektionen

Immer mehr Corona-Experten sehen einen Lockdown kommen. Zahlen sind alarmierend: Fünf Mal so viele Ansteckungen gibt es aktuell im Vergleich zu 2020.

Rene Findenig
Teilen
Eine Polizeikontrolle vor dem Designer Outlet Parndorf im April 2021. Droht uns bald ein neuer Lockdown mit solchen Bildern?
Eine Polizeikontrolle vor dem Designer Outlet Parndorf im April 2021. Droht uns bald ein neuer Lockdown mit solchen Bildern?
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Zwischen 200 und 400 Corona-Neuinfektionen täglich zählte Österreich in den ersten September-Tagen des Jahres 2020. Während es damals noch keine Corona-Impfung gab, stiegen die Zahlen bis zum 13. November auf einen bisherigen Rekordwert von 9.568 täglichen Neuinfektionen. Am 14. September 2020 zog die Regierung bei rund 900 Neuinfektionen die Bremse: Maskenpflicht wird wieder so gut wie überall eingeführt, dazu gibt es Event-Beschränkungen.

Zu wenig, wie die explodierende Corona-Zahl zeigte. Deswegen wurde am 21. September weiter verschärft: Privattreffen nur noch von maximal zehn Personen, Maskenpflicht in der Gastro ausgeweitet, Sperrstunde 22 Uhr. Weiter verschärft wurde über die folgenden Wochen laufend, trotzdem stiegen die Infektionen ungebremst an. Am 3. November folgte dann ein "Lockdown light" mit Ausgangsbeschränkungen, Schulen und Handel blieben aber weiterhin offen. 

Erst "light", dann kam scharfer Lockdown

Am 17. November, kurz nach dem Rekordwert von über 9.500 Corona-Infektionen und teils 50 bis 90 Corona-Toten täglich, kam er dann, der scharfe Lockdown: Handel und Schulen zu, Ausgangsbeschränkungen rund um die Uhr, Veranstaltungs- und Treffen-Verbote. Erst am 7. Dezember konnte wieder zum "Lockdown light" übergegangen werden. Die Zusammenfassung zeigt eines gut: Vergleicht man die aktuellen Tage mit damals, stehen die Werte weit schlechter als 2020 da.

"Die Erwachsenen sollen sich jetzt verdammt nochmal impfen lassen"

Während man Anfang September 2020 mit 200 bis 400 Neuinfektionen kämpfte, sind es nun ein Jahr später teils über 1.500 täglich, ein fünf Mal so hoher Wert trotz einer Durchimpfungsrate von über 58 Prozent. Mit dem Schulbeginn rechnen Experten mit einem explosionsartigen weiteren Anstieg der Neuinfektionen. Und: Auch die Lage auf den Intensivstationen ist dramatischer als damals: Am 1. September 2020 befanden sich 149 Personen mit Corona im Spital, 30 davon auf Intensivstationen.

Am 1. September 2021 waren es allerdings 545 hospitalisiert, davon 142 intensiv. Maßnahmen der Regierung sind allerdings bisher nicht in Sicht. Am Mittwoch will die Bundesregierung mit Experten und Länderchefs über das weitere Vorgehen beraten. Virologin Dorothee von Laer sagte dazu im ZIB2-Studio am Freitagabend zu einem vierten Lockdown: "Ich gehe davon aus, dass wir da gerade vorbeischrammen oder reinschlittern." Ihre Ansage: "Die Erwachsenen sollen sich jetzt verdammt nochmal impfen lassen."

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>26.07.2024: "Solange Putin am Leben ist" – Expertin erstaunt im ORF.</strong> Russland sucht die Ukraine aktuell mit einem Drohnen-Großangriff heim. <a data-li-document-ref="120049963" href="https://www.heute.at/s/solange-putin-am-leben-ist-expertin-erstaunt-im-orf-120049963">Die Professorin Nina Chruschtschowa analysierte die Situation im ORF. &gt;&gt;&gt;</a>
    26.07.2024: "Solange Putin am Leben ist" – Expertin erstaunt im ORF. Russland sucht die Ukraine aktuell mit einem Drohnen-Großangriff heim. Die Professorin Nina Chruschtschowa analysierte die Situation im ORF. >>>
    Screenshot ORF