Bei der russischen Antwort auf den Eurovision Song Contest, dem Intervision Song Contest, holte sich heuer der vietnamesische Sänger Duc Phuc mit seinem Titel "Phu Dong, der himmlische König" den Sieg. Er setzte sich gegen mehr als 20 Länder durch. Platz zwei ging an Kirgistan, Katar landete auf Rang drei.
Am Start waren neben Ex-Sowjetrepubliken auch China, Indien, Brasilien und Südafrika. Insgesamt repräsentierten die Teilnehmer über 4,3 Milliarden Menschen. Moderiert wurde auf Russisch, Chinesisch und Englisch.
Schon zu Beginn meldete sich Wladimir Putin per Videobotschaft und erklärte, Intervision zeige eine Kultur, die nicht vom Westen dominiert sei. "Traditionelle Werte und kulturelle Vielfalt" seien das Herzstück des Wettbewerbs, so der Kreml-Chef.
Russland schickte Sänger Shaman ins Rennen – ein glühender Putin-Anhänger, der nach seinem Auftritt "Ja Russki" ins Mikrofon brüllte. Für Aufregung sorgte die kurzfristige Absage der australisch-US-Sängerin Vassy – angeblich wegen "politischen Drucks" aus Canberra.
Die Show glich stark dem ESC: Einspieler, Sofas für die Musiker, bunte Bühnenbilder – nur die Publikumsabstimmung fehlte. Auffällig: Auf schrille, queere Acts wie beim ESC wurde bewusst verzichtet. Außenminister Sergej Lawrow machte klar, "Perversionen" wie Conchita Wurst werde es nicht geben.
Außenminister Lawrow zeigte sich schon vor dem Wettbewerb zuversichtlich, dass Intervision auch im nächsten Jahr fortgesetzt wird. Noch vor der Verkündung des Siegers hieß es von den Moderatoren: 2025 soll Intervision in Saudi-Arabien stattfinden.