Intervision Song Contest

Gegen LGTBQ und Wokeness – das ist Putins Song Contest

Am 20. September geht in Moskau der Intervision Song Contest über die Bühne. 17 Länder sollen am Gegenevent zum Eurovision Song Contest teilnehmen.
Newsdesk Heute
15.09.2025, 11:50
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Im Jahr 2022 wurde Russland von der European Broadcasting Union (EBU) vom Song Contest ausgeschlossen. Im Februar dieses Jahres hat Kreml-Chef Wladimir Putin angekündigt, mit einer Gegenveranstaltung zu kontern. Per Dekret hat der russische Machthaber den zu Sowjetzeiten gegründeten Intervision Song Contest wieder ins Leben gerufen.

Wie die Kulturwissenschaftlerin Barbara Barreiro Leon von der Universität im schottischen Aberdeen dem "Guardian" verriet, sei das Event als "kulturelles Gegengewicht" zu den liberalen, westlichen Werten zu verstehen.

"Keine Perversionen"

In Russland ist die LGTBQ-Bewegung als extremistische Organisation eingestuft. Somit wird bei Intervision Song Contest wohl nicht mit Vielfalt und Queerness zu rechnen sein. Ein Statement von Russlands Außenminister Sergej Lawrow machte die Ablehnung Moskaus für Personen aus der LGTBQ-Szene deutlich. Lawrow garantiere, dass der Wettbewerb ohne "Perversionen und Verhöhnung der menschlichen Natur" ablaufen werde. Gleichzeitig sprach er von einer Veranstaltung "ohne Zensur".

Für das Austragungsland wird der nationalistische Sänger Jaroslaw Dronow alias Shaman mit seinem Song "Ja Russki" ("Ich bin Russe") ins Rennen gehen. Das Lied wurde nur wenige Monate nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine veröffentlicht. Er gilt als klarer Putin-Unterstützer und Befürworter des Ukraine-Krieges. Auch auf dem Konzert zum Jahrestag der Annexion der Krim trat Shaman bereits auf.

Neben dem russischen Kandidaten werden noch Teilnehmer aus befreundeten Ländern wie Kasachstan, Venezuela, Indien, China, Weißrussland, Kuba und Katar auftreten. Das einzige Land, das sowohl beim Eurovision Song Contest als auch bei Putins Wettbewerb dabei sein wird, ist Serbien.

Angeblicher Jackson-Sohn dabei

Besonders brisant: Nach dem Treffen zwischen Putin und US-Präsident Donald Trump wurde auch eine Teilnahme der USA angekündigt. Für die Vereinigten Staaten soll Brandon Howard ins Rennen gehen. In der Vergangenheit machte er damit Schlagzeilen, der angebliche Sohn vom "King of Pop" Michael Jackson zu sein. Diese Gerüchte stellten sich allerdings als unwahr heraus.

Unklar ist, ob Howards Auftritt staatlich unterstützt wird. Der Sänger selbst hat sich auf seinen Social-Media-Konten bisher nicht zu seiner angeblichen Teilnahme geäußert, während die Intervision-Veranstalter in den höchsten Tönen von ihm sprechen.

Die Veranstaltung selbst soll dem europäischen Wettbewerb ähneln. Eine TV-Übertragung in allen Teilnehmer-Staaten wird es aufgrund der Zeitverschiebung allerdings nicht geben. Zudem seien nur wenige Rundfunkanstalten eingebunden. Somit wird auch auf ein Televoting verzichtet. Über den Sieg soll eine Jury entscheiden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 15.09.2025, 13:07, 15.09.2025, 11:50
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