Superstar-Krach bei Real Madrid! Vor einem Jahr war Vinicius Jr. auf der Höhe seines Schaffens. Der brasilianische Flügelstürmer verzauberte die Fußballwelt, packte regelmäßig Gegenspieler in die Tasche und gewann mit Real Madrid die Champions League. Dafür wurde der Flügelspieler auch fast als Weltfußballer ausgezeichnet – allerdings nur fast.
Ein Jahr später ist der 25-Jährige seinen unangefochtenen Stammplatz bei den Königlichen los, saß sogar beim CL-Auftakt gegen Olympique Marseille auf der Bank. Zuletzt durfte er gegen Espanyol Barcelona 77 Minuten ran, musste dann für Landsmann Rodrygo Platz machen. Der Superstar verließ entnervt das Spielfeld. Für jeden Zuseher war ersichtlich: Bei Vinicius liegen die Nerven blank. Das Verhältnis mit Trainer Xabi Alonso ist abgekühlt. Wird der Brasilianer bald zum königlichen Problemfall?
Nach dem Spiel versuchte Alonso seinen Schützling zu beschwichtigen. Der zeigte allerdings seinem Trainer die kalte Schulter, verweigerte jegliche Kommunikation und wich mehrfach aus. So musste der Spanier seinen Spieler grob zu sich zerren und selbst danach hörte Vinicius Jr. nur widerwillig zu. Seine Körpersprache sprach Bände, TV-Kameras fingen die deutlichen Szenen ein.
Deshalb hallt mittlerweile selbst aus dem Real-Lager Kritik am Flügelspieler. "Vinicius ist nicht mehr derselbe wie früher, und der Trainer ist auch nicht mehr derselbe. Diese in der Öffentlichkeit gezeigten Haltungen sind nicht gesund. Sie sind in keinem Fall gesund", urteilte Jorge Valdano, ehemaliger Spieler, Trainer und Sportdirektor der Königlichen über den Brasilianer.
Der ehemalige argentinische Nationalspieler richtete klare Worte an den Real-Star: "Der Klub hat Vinicius immer den Rücken gestärkt. Doch jetzt ärgert er sich nicht mehr über die Welt, sondern über seinen eigenen Trainer. Und bei Real Madrid stand der Verein immer über dem Spieler. Deshalb sollte er vorsichtiger sein – auch aus Respekt gegenüber dem Mitspieler, der ins Spiel kommt." Seine Forderung an den 25-Jährigen: "Jetzt muss er zuerst sein Niveau steigern und dann den Trainer überzeugen."
Im Interview nach der Partie spielte Alonso die Auseinandersetzung mit seinem Superstar herunter, versuchte zu beschwichtigen: "Jeder im Team möchte spielen, nicht nur Vini." Trotzdem wird mehr und mehr deutlich, dass sich die Beziehung zwischen Star und Trainer abgekühlt ist. Unter Alonso hat der Flügelspieler nicht mehr den Status, den er einst unter Carlo Ancelotti hatte. Das zeigt auch ein Blick in die Statistiken: Vinicius stand in dieser Saison noch nie über die volle Spieldauer am Platz.