Wien teilt sich in Grün-Weiß und Violett – und nichts entzündet die Stadt so wie ein Seitenwechsel zwischen den beiden großen Klubs. Wenn Fanlieblinge die Farbe tauschen, kippt Jubel in Zorn, Loyalität in Lärm. Von Ratajczyk bis Stöger: Diese elf Überläufer sorgten für Skandale, Titel und Schlagzeilen. Wir zeigen, wer wann ging, wie lange blieb – und warum die Wogen bis heute nicht glatt sind.
Der polnische Verteidiger wechselte 1996 von Legia Warschau zu Rapid und wurde dort zum Abwehrchef. Im Jahr 2001 folgte der direkte Schritt zur Austria, wo er bis 2005 spielte. Für die Rapid-Fans war dieser Transfer ein unverzeihlicher Bruch.
Der Kroate spielte von 2006 bis 2008 für Rapid und galt als eleganter Techniker. Im Sommer 2008 wechselte er zur Austria und blieb dort ein Jahr lang. Sein Seitenwechsel sorgte für hitzige Diskussionen in Wien.
Im Nachwuchs der Austria ausgebildet, wechselte Wagner nach einem kurzen Auslandsabenteuer 1997 zum Erzrivalen Rapid. Nach nur einer Saison ging es direkt zu den Veilchen, wo Wagner bis 2005 blieb, bis heute als Vereinslegende gefeiert wird.
Die bulgarische Abwehrlegende kam 1995 zu den Hütteldorfern und wurde schnell zum Abwehrchef. Zwei Saisonen später ging es dann direkt zur Austria, wo der Bulgare schließlich nur ein halbes Jahr aktiv war. Trotz seines Wechsels bleibt er bei Grün-Weiß Kult.
Der polnische Stürmer traf von 1993 bis 1994 für Rapid regelmäßig. Anschließend wechselte er 1994 direkt zur Austria, wo er nur eine Saison blieb. 38 Spiele und 13 Tore für Rapid stehen 24 Partien und acht Volltreffer für Violett gegenüber.
Der Wiener debütierte 1992 bei der Austria und spielte dort bis 1994, ehe er die Seiten wechselte und für Grün-Weiß auflief. 1997 kehrte der Mittelfeldspieler dann noch einmal zu Rapid zurück.
Zwischen 1997 und 1998 trug Hiden das Trikot von Rapid Wien. Nach Auslandsstationen kehrte er 2000 nach Wien zurück – allerdings zur Austria. Dort blieb er bis 2003 und lenkte die Defensive, ehe es direkt in den Westen Wiens ging, er noch einmal für Grün-Weiß spielte.
Schießwald stand von 1995 bis 1999 im Kader der Austria, ehe er direkt zur Rapid wechselte und dort vier Saisonen lang blieb. Auch wenn er nie ein Lautsprecher war, bleibt er als Derby-Überläufer in Erinnerung.
Der großgewachsene Angreifer stürmte wurde im Rapid-Nachwuchs ausgebildet, stürmte von 2002 bis Sommer 2004 und ab Jänner 2005 für Grün-Weiß. Erst 2012 ging es für Kienast dann ins violette Trikot, schoss der die Veilchen damals gegen Dinamo Zagreb in die Champions League.
Der "Heute"-Kolumnist Pacult war von 1984 bis 1988 Rapid-Stürmer und schoss sich zur Klub-Legende, ist bis heute der letzte grün-weiße Meistertrainer (2008). In der Saison 1995/96 stürmte er aber auch vor seinem Karriereende für die Austria.
Peter Stöger spielte von 1988 bis 1994 für die Austria, wechselte 1995 bis 1997 zu Rapid (Meister 1996, Europacupfinalist 1996) und kehrte 1999 noch einmal kurz zu den Veilchen zurück. Als Trainer führte er die Austria 2012/13 zum Meistertitel mit dem Punkterekord von 82 Zählern und holte zuvor 2005 bereits den ÖFB-Cup. Im Klub fungierte er zudem von Juli 2019 bis 2021 als Sport-Vorstand – in der Saison 2020/21 sogar im "englischen Modell" zugleich als Cheftrainer. Seit Sommer 2025 ist Stöger Cheftrainer des SK Rapid Wien.