Ein Wiener Derby hat eigene Gesetze und eigentlich keinen Favoriten. Am Sonntag ist das anders: Rapid ist der Favorit.
Der grün-weiße Start in die Saison mit den vielen Neuen war tadellos. Das liegt auch an Peter Stöger. Er hat sehr vieles richtig gesteuert. Dass er ein Kind der Austria ist, ist nie Thema geworden – da haben auch die Erfolge geholfen.
Ich war auch bei beiden Wiener Klubs. Bei wir war die Ausgangsposition als Rapid-Trainer aber anders: Ich hatte mehr meiner Erfolge bei Rapid, war nur meine letzte Saison als Spieler bei der Austria.
Meine Erfahrung: Wenn die ersten Blätter von den Bäumen fallen, dann startet die Bundesliga-Saison so richtig. Das ist jetzt der Fall. Der Alltag zieht in Hütteldorf ein. Rapid ist jetzt der Gejagte, die Spieler müssen liefern.
Der Kader hat das Potenzial dafür – in der Breite und in der Qualität. Davon bin ich überzeugt.
Im Derby wird wichtig, ob Dragovic 100 Prozent fit ist bei der Austria. Er ist hinten der Stabilisator. Ich halte aber nichts davon, wenn er jetzt über seine Grenzen geht, denn die Intensität wird beim Leader Rapid ohne Auswärtsfans von Anfang an hoch sein.
Die Austria hat nach den Abgängen von Malone und Fitz den Kampf angenommen. Der frühe Abgesang auf Trainer Helm war unfair. Ich habe diese Diskussion nach der starken Saison nicht verstanden.
Helm hat hervorragende Arbeit geleistet und auch jetzt in der Krise wieder gute Lösungen gefunden.