Die Wiener Austria hat weiterhin mit finanziellen Sorgen zu kämpfen. Das stellten die kurzfristig abgehandelten Verkäufe von Dominik Fitz an Minnesota United und von Stürmer Maurice Malone an den Bundesliga-Rivalen Sturm Graz unter Beweis. Beide Deals brachten der Austria kurzfristig jeweils rund zwei Millionen Euro ein. Und waren nötig geworden, weil die "Veilchen" den Sprung in die Conference-League-Ligaphase verpasst hatten, schon in der dritten Qualifikationsrunde an Tschechien-Klub Banik Ostrava gescheitert waren.
Austrias Schuldenstand nach dem Geschäftsjahr 2023/24, die letzten veröffentlichten Zahlen, beträgt 59,4 Millionen Euro. Seither veräußerten die Wiener aber das eigene Stadion, verkauften die Generali Arena für 39,4 Millionen Euro an die Stadt Wien. Das verschaffte den Wienern zumindest ein wenig Luft.
Doch wie schlecht es tatsächlich im Frühjahr um die Austria stand, zeigt nun der jüngste Finanzbericht des Luxemburger Fonds Quattrex, aus dem der "Kicker" zitiert. Daraus geht hervor, dass die Veilchen mit bis zu 6,7 Millionen Euro bei dem Unternehmen in der Kreide standen und nur eine Stundung der Zahlungen Austrias Bundesliga-Lizenz für die aktuelle Saison absicherte.
Die Spielerlaubnis für das Jahr 2025/26 hatte die Austria am 11. April vom Senat 5 der heimischen Bundesliga erhalten. Das Problem dabei: Bis zur Abgabefrist der Lizenzunterlagen am 31. März war der Stadionverkauf noch nicht abgewickelt. "Am 21. März 2025 hat der Vorstand des Fonds Zahlungsaufschiebungsvereinbarungen unterzeichnet betreffend die Rechnungen für die Saisonen 2022/23, 2023/24 und 2024/25 mit einem österreichischen Portfolioklub, um diesen dabei zu unterstützen, die Lizenz für die Spielzeit 2025/26 zu erhalten", heißt es demnach in dem Finanzbericht des Jahres 2024. Quattrex stimmte der Stundung der Zahlungen bis zum Abschluss des Stadionverkaufs zu.
Insgesamt geht es dabei um eine Zahlung von 6,7 Millionen Euro. 2,2 Millionen Euro aus der Saison 2022/23 waren dann mit dem Stadionverkauf fällig, spätestens aber am 15. Juli 2025. Zwei Millionen Euro aus der Saison 2023/24 waren dem Bericht zufolge ebenso bis zum Zeitpunkt des Stadionverkaufs, spätestens aber bis 15. Juli 2026 fällig gewesen. Die Summe für die Saison 2023/24 über 2,5 Millionen Euro ist ebenso bis Juli 2026 zahlbar. Für alle diese Summen würden demnach zusätzlich 6,75 Prozent an Zinsen fällig werden.
Besonders kurios: Die 6,7 Millionen Euro wären bereits am 31. Oktober 2025 schlagend geworden, wenn sich die Wiener für die Conference League qualifiziert hätten. Ob die Austria die ersten Rückzahlungen nach dem Ende April fixierten Stadionverkauf bereits geleistet hat, geht aus dem Bericht nicht hervor.