Coronavirus

Virologe: "Contact-Tracing bereits an Grenzen gelangt"

Laut dem Virologen Klaus Vander ist das Contact-Tracing in Österreich schon an seine Grenzen gelangt: "Das Virus ist in der Bevölkerung angekommen."

Stefanie Riegler
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Corona-Test
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Die Corona-Zahlen in Österreich steigen. Am Dienstag wurden erneut über 1.500 Neuinfektionen vermeldet. Am Montag hat die Bundesregierung deshalb neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verkündet.

Der Grazer Virologe Klaus Vander hält diese für geeignet, um den Anstieg der Infektionszahlen einzudämmen, ausrotten könne man das Virus damit aber nicht, so der Mediziner.

Differenzierter Umgang

Wie der Leiter des Grazer Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie im "ORF"-Interview erklärte können die Maßnahmen dazu beitragen können, "einem weiteren Anstieg der Zahlen entgegenzuwirken." Zugleich dürfe man aber die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen nicht außer Acht lassen.

Er plädiert für einen differenzierten Umgang mit dem Virus. "Ein Großteil der Testungen diskriminiert primär Asymptomische, hier müsste man auf Riskiogruppen eingehen oder repräsentative Stichproben definieren, die eine Aussagekraft für die Bevölkerung ergeben", so Vander.

"Hoffnung, das Virus auszurotten, haben wir verloren"

Auch müsse man das Virus mittlerweile anders beurteilen, als noch zu Beginn der Pandemie: "Man muss ja berücksichtigen, dass diese Maßnahmen eigentlich am Anfang der Pandemie definiert waren, wo man noch die Hoffnung hatte, dieses Virus ausrotten zu können – diese Hoffnung haben wir jetzt eigentlich verloren. Wir können es nicht ausrotten, wir können nur lernen, bestmöglich damit umzugehen."

Bezüglich Contact-Tracing ist Vander nicht sehr optimistisch. In Slowenien wurde dieses bereits aufgegeben, auch in Österreich hat das System laut dem Virologen keine große Zukunft.

"Haben keine Chance mehr, die Transmissionswege zu unterbinden"

"Wir wissen jetzt schon, dass wir bei einem Großteil der Transmissionen, sprich Übertragungen, nicht mehr kausale Zusammenhänge erstellen können. Das ist der Grund, warum ich sage: Das Virus ist in der Zwischenzeit in der Bevölkerung angekommen, wir haben keine Chance mehr, die Transmissionswege zu unterbinden. Eigentlich ist das Contact-Tracing und damit auch das Containment hier an seine Grenzen gelangt."

Es gehe nun also um die Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Am Montag hatte Kanzler Kurz noch das Contact-Tracing als wichtigen Punkt genannt, um einen zweiten Lockdown zu verhindern.

Eine Prognose bezüglich Impfstoff wollte der Arzt nicht abgeben: "Keiner von uns weiß, wann der Impfstoff wirklich verfügbar sein wird und keiner von uns weiß, wie gut dann die Verteilungsquote in Österreich sein wird." Es komme auf die Höhe der Durchimpfungsrate an. Laut dem Virologen liege es auf der Hand, dass das Virus uns auch die nächsten Jahre und Jahrezehnte noch begleiten wird.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com