Politik

Virologin sieht wenig Gefahr für geplante Öffnung

Dorothee von Laer, Virologin an der Med Uni Innsbruck, sieht durch die indische Coronamutante die Öffnungspläne in Österreich vorerst nicht gefährdet.

Rene Findenig
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Dorothee von Laer, Virologin an der Med Uni Innsbruck, in der ORF-"ZiB 2".
Dorothee von Laer, Virologin an der Med Uni Innsbruck, in der ORF-"ZiB 2".
Screenshot ORF

"Momentan gibt es keinen Grund anzunehmen, dass diese indische Variante hochgekommen ist, weil die Impfung gegen sie nicht wirkt", so Virologin von Laer am späten Dienstagabend in der ORF-"ZiB 2" bei Moderator Martin Thür. Für diese neue indische Variante gebe es bisher auch nur eine Vorab-Publikation, die sie als "vielleicht" etwas schwieriger neutralisierbar einstufe. Sie habe aber "keine Relevanz für die Impfung oder den Schutz vor einer Infektion", so die Virologin auf die Frage, ob sie die geplanten Öffnungsschritte am 19. Mai in Österreich gefährde.

"Stutzig" gemacht habe die Virologin eine andere Variante, nämlich die Tiroler Fluchtvariante des Virus. Bekanntlich soll ein großer Teil der Testergebnisse, mit denen angeblich diese Varianten nachgewiesen wurden, nicht gestimmt haben. Es "hat mich nicht gewundert", dass nach der Massenimpfung im Bezirk Schwaz die Fluchtvariante aufgetreten sei, so von Laer, als sie sich aber immer weiter ausgebreitet habe, sei der Verdacht aufgekommen, dass da etwas nicht stimmen könne. Aber: "Fehler sind in der Labordiagnostik immer möglich", sagte die Virologin, "theoretisch ist alles möglich".

"Ganz schlüssig war das nicht"

Ebenfalls zum Thema Tirol, wo am Dienstagabend gleich zwei Landesräte zurückgetreten waren, im Studio zugeschaltet war Politikwissenschaftler Peter Filzmaier. Die Interpretation beim Corona-Management in Tirol sei von Anfang an "sehr eigenwillig" gewesen, so Filzmaier. Während man immer darauf beharrt habe, alles richtig gemacht zu haben, habe es gleichzeitig einen Untersuchungsbericht und Untersuchungsausschuss sowie weltweite Medienkritik gegeben.

Kurios für Filzmaier: Bei Kritik innerhalb von Tirol sei man beinahe zum "Landesverräter" abgestempelt worden, während Kritik aus dem Ausland damit kommentiert wurde, dass nicht die ganze Welt in Tirol mitreden müsse. "Ganz schlüssig war das nicht, denn warum tritt er jetzt zurück?", so Filzmaier Richtung Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg. "Das ist sicher keine geordnete Regierungsumbildung, das ist eher chaotisch." Leichter werde es für die Regierung jedenfalls nicht, so Filzmaier: Die "sensationellen" Vertrauenswerte zu Beginn der Pandemie seien abgestürzt und mit den angekündigten Öffnungsschritten bei vielleicht wieder verschärfter Corona-Situation oder mit den wirtschaftlichen Folgeproblemen gebe es noch zwei große Problemfelder.

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