Coronavirus

Virologin zum Freitesten: "Virologisch nicht sinnvoll"

In der "ZiB 2" war Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl zu Gast. Mit Armin Wolf sprach sie über das Freitesten, die Impfung sowie die Corona-Zahlen.

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Virologin Puchhammer-Stöckl zu Gast in der "ZiB 2"
Virologin Puchhammer-Stöckl zu Gast in der "ZiB 2"
Screenshot ORF

In der "ZiB 2" am Sonntag sprach die Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl von der Medizinischen Universität Wien mit Moderator Armin Wolf über brisante Themen rund um die Corona-Situation. Einerseits äußerte auch sie sich zu dem von der Regierung geplanten "Freitesten", welches die gesamte Opposition blockieren will - womit ein rechtzeitiges Inkrafttreten der Novelle unmöglich scheint. Andererseits ging sie auch auf die anhaltend hohen Infektionszahlen und die Corona-Impfungen ein.

Opposition geschlossen gegen "Freitesten"

Das große Chaos um den Abänderungsantrag des Epidemiegesetzes wird allem Anschein nach zu einem gänzlichen Scheitern des "Freitestens" führen. Nachdem sich die FPÖ schon früh dagegen aussprach, kündigten mittlerweile auch SPÖ und NEOS an, dem Vorhaben nicht zuzustimmen. Aufgrund der SPÖ/FPÖ/NEOS-Mehrheit von 31 zu 30 Sitzen im Bundesrat kann der Beschluss zum Freitesten daher also um bis zu acht Wochen verzögert werden. Das Freitesten für die Woche von 18. bis 24. Jänner wäre somit nicht möglich.

Verlängerung des Lockdowns, wenn...

Die Virologin äußerte sich zunächst zu der Corona-Mutation. Zwar sei sie sicher, dass jenes mittlerweile vermutlich auch in Österreich vorkommt. Besorgniserregender als das "normale" Coronavirus sei die neue Variante - obwohl die Mutation deutlich infektiöser sei - aber nicht. Auch hier gilt es sich zu schützen, Abstand zu halten, Masken zu tragen und sich an die Hygiene-Maßnahmen halten.

Die derzeitigen weiterhin hohen Infektionszahlen trotz des Lockdowns in Österreich seien laut der Virologin auf die Weihnachtsfeiertage und die Vorweihnachtszeit zurückzuführen. Da der Lockdown erst am 26. Dezember in Kraft getreten ist, sei frühestens ab der nächsten Woche mit niedrigeren Corona-Zahlen zu rechnen. Das Ziel sei es, eine 7-Tage-Inzidenz von 50 zu erreichen - derzeit liegt der Wert bei knapp 160. Sollte dies nicht gelingen, könnte eine Verlängerung des Lockdowns drohen. Ende nächster Woche könne man mithilfe aktueller Zahlen mehr dazu sagen. Über eine eventuelle Verlängerung werde schlussendlich aber die Bundesregierung entscheiden. 

Freitesten als Belohnung

Die Virologin sieht in dem Konzept des "Freitestens" eine Belohnung der Regierung für all jene, die sich nach dem Lockdown im Rahmen der Massentests auf Corona testen lassen wollen. Virologisch sei der Test aber nicht sinnvoll, um Ansteckungen in beispielsweise der Gastronomie zu verhindern. Ein negatives Testergebnis bedeute nämlich lediglich, dass eine Person nur an dem Tag negativ ist, an dem der negative Befund auch gemacht wurde. "Am nächsten Tag kann das schon wieder ganz anders ausschauen". Ein Antigen-Test mache nur dann Sinn, wenn er auch an demselben Tag verwendet werde, an dem er gemacht werde. Testergebnisse, die bis zu eine Woche alt sind, und in der Gastronomie vorgezeigt werden, können also nicht gewährleisten, dass eine Person nicht infiziert sei. 

Die Forderungen, die Politiker sollen sich zuerst testen, um zu zeigen, dass der Impfstoff ungefährlich sei, beruhe auf der Angst vieler, dass die Impfung negative Folgen haben könnte. Bezüglich der Corona-Impfung bedarf es laut Puchhammer-Stöckl also an etwas mehr Aufklärung. Es müsse erklärt werden, warum ein RNA-Impfstoff deutlich weniger bedenklich sei, als eine Corona-Infektion. 

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