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VKI sammelt VW-Besitzer für Klage gegen Konzern

Heute Redaktion
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Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat bis jetzt 60.000 VW-Besitzer in Österreich gesammelt, die sich wegen der Manipulation von Abgaswerten vom Autokonzern geschädigt fühlen und Schadenersatz fordern. Wer ebenfalls mit machen will, soll sich jetzt beim VKI melden.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat bis jetzt 60.000 VW-Besitzer in Österreich gesammelt, die sich wegen der Manipulation von Abgaswerten vom Autokonzern geschädigt fühlen und Schadenersatz fordern. Wer ebenfalls mitmachen will, soll sich jetzt beim VKI melden.

Im September 2015 flog der Diesel-Skandal auf. Seit dem verspricht Volkswagen Wiedergutmachung, geschehen ist aber noch nichts. Rückrufe kommen nur schleppend in Gang, Schadenersatz in Form Geld wird abgelehnt, da den Kunden laut VW ja kein Schaden entstanden sei, berichtet der VKI.

Hinhaltetaktik vermutet

Der Verein vermutet, VW wolle die europäischen Kunden hinhalten, bis die Sache in drei Jahren verjährt sei. In den USA habe man Kunden aus Angst vor einer sündteuren Sammelklage bereits Entschädigungen in Höhe von 5.000 US-Dollar angeboten.

"Es ist untragbar, dass VW in den USA seinen Kunden Geldersatz anbietet, weil dort das scharfe Schwert von Sammelklagen droht, und in Europa seine Kunden im Regen stehen lässt", sagt die zuständige VKI-Juristen Ulrike Wolf.

Anwälte von VW-Besitzern haben den Fall bereits bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien angezeigt. Der VKI bietet jetzt weiteren Geschädigten, sich dem Verfahren als Privatbeteiligte anzuschließen: Sie müssen bloß einen Beitrag von 90 Euro leisten, eine Vollmacht ausstellen und eine Kopie des Zulassungsscheins einschicken.

Teilnahme an VW Car Claim

Der VKI kümmert sich um den Rest, es gibt kein Risiko wegen weiterer Kosten. Außerdem ermöglicht der Verein die Teilnahme an der niederländischen Stiftung VW Car Claim, die europäische Geschädigte vertritt und sich um einen Vergleich mit Volkswagen bemüht. Doch der Autobauer verweigert bisher alle Gespräche.

VW-Besitzern sei durch die manipulierten Abgaswerte nämlich sehr wohl ein Schaden entstanden, erklärt Wolf. Am Gebrauchtwagenmarkt können Verkäufer jetzt wohl nur noch geringere Preise erzielen, als früher – ein Kaufargument bei Neuwagen war stets, dass VWs einen hohen Werterhalt haben. Außerdem kann ein Schaden auch darin liegen, dass sich Käufer angesichts des Abgas-Skandals möglicherweise für ein billigeres Benzin-Modell anstatt eines teureren Diesels entschieden hätten.