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Vollmond raubt uns gar nicht den Schlaf!

Heute Redaktion
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Eine Studie räumt jetzt auf mit dem Mythos von der ruhelosen Vollmondnacht. Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen konnten Wissenschafter am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München keinen Zusammenhang zwischen dem Schlaf und den Mondphasen finden. Auch andere Mythen rund um den Schlaf wurden kürzlich widerlegt.

wurden kürzlich widerlegt.

Sieben bis acht Stunden Schlaf brauchen Schlafexperten zufolge die meisten Menschen, manchen reichen fünf bis sechs Stunden. Doch bestimmte, meist äußere Faktoren können den Schlaf beeinträchtigen. Hier ein paar Mythen über den Schlaf.

Vollmond führt zu Schlaflosigkeit? Nein! Schlafforscher konnten bei einer aktuellen Studie keinen statistisch belegbaren Zusammenhang zwischen menschlichem Schlaf und den Mondphasen finden. Alfred Wiater, Chef der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, sagt: "Unbestritten ist die subjektive Komponente, das heißt, dass es Menschen gibt, die das Gefühl haben, bei Vollmond schlechter schlafen zu können. Problematisch sei für die meisten Menschen in klaren Vollmondnächten das Licht: "Helligkeit steht der Ausschüttung des Einschlafhormons Melatonin entgegen und hat damit eine schlafstörende Wirkung".
Schäfchen zählen hilft beim Einschlafen? Nein! Vor einiger Zeit widerlegte eine Studie einen weiteren Volksglauben: Dass Schäfchenzählen beim Einschlafen hilft. Die Eintönigkeit soll dabei schläfrig machen. Wissenschafter der Oxford University untersuchten nach einem Bericht der "New York Times" in Testgruppen unterschiedliche Einschlafmethoden. Das Ergebnis: Wenn jemand Schäfchen zählte oder an nichts Bestimmtes dachte, brauchte er länger, als wenn er sich eine entspannende Szene vorstellte, etwa am Strand oder an einem Bach. Er schlief im Schnitt 20 Minuten schneller ein. Das Zählen der Schafe fanden die Probanden eher anstrengend und eintönig. Tipp der Forscher: Nicht Schafe zählen, sondern an Angenehmes und Entspannendes denken.
Nikotin stört beim Einschlafen? Ja! Raucher schlafen schlechter, fanden Wissenschaftler von sieben deutschen Hochschulen heraus. Je stärker die Nikotinabhängigkeit, desto kürzer der Schlaf, so ein Ergebnis ihrer Untersuchungen. Bei den Kurzschläfern fanden die Forscher höhere Kohlenmonoxidkonzentrationen in der Ausatemluft und mehr Cotinin - ein Abbauprodukt von Nikotin – im Blut.

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Alkoholkonsum fördert Schlaflosigkeit? Ja! Alkohol beeinträchtigt das Zentralnervensystem, wie Experten der britischen Kampagne Know Your Limits betonen. Grund ist der alkoholbedingte Flüssigkeitsentzug. Alkoholkonsum beeinträchtige jene Mechanismen im Gehirn, die Nieren- und Blasenfunktion steuern, erklären die Fachleute. Ein erhöhtes Bedürfnis nach Blasenentleerung und nächtliche Toilettengänge seien die Folge. Zusätzlich könne der Flüssigkeitsentzug Kopfschmerzen verursachen. Dazu komme, dass Alkohol die REM-Phasen des Schlafes störe und damit der erholsamen Wirkung des Schlummers Abbruch tue. Als empfohlene Grenzen gelten laut Know Your Limits für Männer drei bis vier Einheiten pro Tag bzw. höchstens 21 Einheiten pro Woche und für Frauen zwei bis drei Einheiten pro Tag bzw. maximal 14 Einheiten pro Woche. Ein Seidel Bier (0,3 Liter) mit fünf Prozent Alkohol entspricht dabei 1,7 Einheiten; ein Viertel Wein (0,25 Liter) schlägt mit drei Einheiten zu Buche.
Menschen mit psychischen Beschwerden haben häufiger Schlafstörungen? Ja! Psychische Krankheiten können Gründe für gestörten Schlaf sein - und umgekehrt: Für viele somatische Krankheiten und die meisten psychiatrischen Krankheiten ist gestörter Schlaf ein Risikofaktor. Das reiche von Angststörungen über Schizophrenie bis zu Depression und - im körperlichen Bereich - Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Städter schlafen schlechter? Ja. Insgesamt schlafen Menschen in den Industrienationen immer weniger . Ob es am Stress im Job liege, an der steigenden Reizüberflutung, an immer mehr Unterhaltungsangeboten oder einfach durch Partylaune, sei unklar, heißt es. Helligkeit und Lärm in der Nacht, Schichtarbeit, globalisierungsbedingte weltumfassende nächtliche Internetaktivitäten, aber auch Freizeitaktivitäten mit regelmäßigem nächtlichen Schlafentzug und private ausgiebige nächtliche Medienaktivitäten stören den Schlaf.