Welt

Video von Kreuzfahrt-Mutprobe schürt blutigen Verdacht

Cameron Robbins (18) feierte auf einem Kreuzfahrtschiff auf den Bahamas seinen Abschluss und sprang in der Nacht von Bord. Seither wird er vermisst.

Als Robbins wegschwimmt, taucht gleich bei seinen Beinen für eine Sekunde etwas aus dem Wasser auf, das wie der Kopf eines Haies aussieht.
Als Robbins wegschwimmt, taucht gleich bei seinen Beinen für eine Sekunde etwas aus dem Wasser auf, das wie der Kopf eines Haies aussieht.
Screenshot

Die Mutprobe von Cameron Robbins auf einem Party-Kreuzfahrtschiff in den Bahamas endete am 24. Mai mit großer Wahrscheinlichkeit tödlich für den 18-Jährigen. Nachdem er in der Nacht und unter Gejohle seiner Freunde von Bord gesprungen war, verschwand er innerhalb von Minuten im Dunkeln. Eine anschließende Suche nach dem angehenden Baseball-Star der Louisiana State University blieb erfolglos und wurde nach einigen Tagen eingestellt.

Jetzt ist in den sozialen Medien ein Video aufgetaucht, das einen echten Albtraum nahelegt: Cameron schwimmt neben dem Schiff daher, bevor er komplett in der Dunkelheit verschwindet. Auf Twitter und TikTok behaupten Nutzer, dass sich ein Hai Robbins im Dunkeln näherte (siehe oben).

Dass der 18-Jährige zum Opfer der nachtaktiven Räuber wurde, könnte erklären, wieso er auch nach Tagen der Suche – über 800 Quadratkilometer flog die Coast Guard ab – nicht gefunden wurde. Und es würde auch erklären, wieso er von dem von den Passagieren ins Wasser geworfenen Rettungsring wegschwamm.

Wellen oder Haie?

Es gibt in dem Video zwei Sequenzen, die Haie oder einen Hai im Wasser nahelegen könnten: Einen hellen Umriss, als sich Robbins erst dem Rettungsring nähert. "Als er die Richtung ändert, taucht gleich bei seinen Beinen für eine Sekunde etwas aus dem Wasser auf, das wie der Kopf eines Haies aussieht", schreibt ein Nutzer auf Twitter zum Video.

1/3
Gehe zur Galerie
    Cameron Robbins schwamm erst auf den Rettungsring zu, änderte dann aber schnell die Richtung.
    Cameron Robbins schwamm erst auf den Rettungsring zu, änderte dann aber schnell die Richtung.
    Screenshot

    Twitter-User haben die Szenen aus dem Video verlangsamt und wollen dabei auch eine riesige Heckflosse erkannt haben. Dagegen spricht, dass von den Passagieren an Deck offenbar niemand auf einen Hai im Wasser aufmerksam wurde.

    Hai-reiche Gewässer

    Betrachtet man das Video außerdem genauer, wird offensichtlicher, dass die im Licht reflektierenden, grauen Flecken wohl nicht von einem Hai stammen, sondern die brechenden Wellen des Schiffs darstellen. Es ist wahrscheinlicher, dass der wohl betrunkene Sportler nicht mit der zu unterschätzenden Strömung im freien Wasser zurechtkam oder schlicht die Orientierung verlor.

    Trotzdem gelten die Bahamas als Hai-reiche Gewässer. Haie sind nachtaktiv, das heißt, dann jagen sie am aktivsten. In diesen Gewässern leben über 40 Hai-Arten. Haie sind auf den Bahamas geschützt, ihr Fang ist gesetzlich verboten. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass Robbins auch nach den Videoaufnahmen trotzdem Opfer der Raubtiere wurde.

    Dieses piratenähnliche Kreuzfahrtschiff war wohl der Partyort der unglücklichen Nacht. Die Gefahr, von den erzeugten Wellen überrumpelt zu werden, ist groß.
    Dieses piratenähnliche Kreuzfahrtschiff war wohl der Partyort der unglücklichen Nacht. Die Gefahr, von den erzeugten Wellen überrumpelt zu werden, ist groß.
    Blackbeard's Revenge Bahamas

    Den beteiligten Behörden wie die amerikanische Küstenwache hat bis jetzt keinen Hai-Angriff erwähnt, auch die Stimmen im Video enthalten keine entsprechenden Aussagen.

    Dieses piratenähnliche Kreuzfahrtschiff war wohl der Partyort der unglücklichen Nacht. Die Gefahr, von den erzeugten Wellen überrumpelt zu werden, ist groß.

    Er feierte seinen Schulabschluss

    Zeugen berichteten, Robbins habe sich auf eine Mutprobe eingelassen, als er um 23.30 Uhr von der "Blackbeard’s Revenge" über Bord sprang. Die Polizei geht dem Medienberichten zufolge nach. Das Schiff befand sich in der Nähe von Athol Island, einer unbewohnten Insel nordöstlich von Nassau.

    Robbins hatte nur wenige Tage zuvor seinen Abschluss an der Louisiana State University gemacht und feierte dies mit anderen Abschlussschülern. Erst letzten September war eine 58-jährige Amerikanerin beim Schnorcheln auf den Bahamas von einem Hai getötet worden.

    An der Unterhaltung teilnehmen