Im Wahlkampf zur Bundestagswahl am 23. Februar war das Thema Klimawandel überraschend wenig präsent. Die großen Themen waren Migration, Wirtschaftsflaute und Sicherheit - dabei wartet auf die künftige Bundesregierung beim Thema Klima- und Umweltschutz jede Arbeit.
Die deutsche Bundesregierung hatte sich ehrgeizige Klimaziele bis 2030 gesetzt, doch an diesen wird sie voraussichtlich vorbeischrammen: Der Rückgang der Treibhausgas-Emissionen habe sich zwar beschleunigt, die Klimaziele werden jedoch laut Expertenrat nicht erreicht.
Zahlreiche Umweltorganisationen fordern nun verschärfte Klima-Maßnahmen. Das Gutachten mache deutlich, "dass die aktuelle Klimapolitik nicht ausreiche und deutlich mehr getan werden müsse, um Deutschland auf Klimakurs zu bringen", erklärte der WWF.
Die deutsche Umwelthilfe fordert verstärkte Maßnahmen besonders für den Verkehrs- und Gebäudesektor. Sie schlägt ein bundesweites Tempolimit von 100 Kilometer pro Stunde auf Autobahnen und eine "energetische Sanierungsoffensive" für öffentliche Gebäude vor.
Die 5 größten "Klima-Baustellen" in Deutschland
22 Prozent der deutschen Wähler waren sogar noch kurz vor der Wahl laut aktueller Forsa-Umfrage unentschlossen. Nach aktuellem Stimmungsbild jedoch wird es sowohl für eine Regierungskoalition aus Union und SPD als auch für eine schwarz-grüne Koalition knapp.
CDU und CSU werden demnach Stimmen verlieren: Die Union fällt auf 29 Prozent Zustimmung, auch die SPD schrumpft auf 15 Prozent. Ganz anders die AfD: Die Partei legt zu und steht aktuell bei 21 Prozent - damit wäre sie die zweitstärkste Kraft im Bundestag.