Klimaschutz

Vor Jahren lachten Nachbarn, als Daniel Bananen setzte

Die heißen Sommer lassen in der Schweiz sogar Bananen wachsen. Über zwanzig Stauden hat Daniel Burri und dieses Jahr tragen sie erstmals Früchte.

Vor über acht Jahren hat Daniel Burri in seinem Garten Bananen angepflanzt.
Vor über acht Jahren hat Daniel Burri in seinem Garten Bananen angepflanzt.
20 Minuten / Samira Bänziger

Als "Mostindien" war der Schweizer Kanton Thurgau bis anhin für seine Äpfel bekannt – in der kleinen Gemeinde Bürglen wachsen neuerdings auch exotischere Früchte. Eine Leserreporterin des "Heute"-Partner-Portals "20 Minuten" erblickte kürzlich im Garten ihres Nachbarn eine Bananenstaude in voller Blüte. Vor acht Jahren hat Daniel Burri solche in seinem Garten gesetzt.

Der Besitzer wurde zunächst noch ausgelacht, dass diese Exoten hier niemals wachsen würden. Bis anhin war dem auch nicht so. Dieses Jahr tragen die Pflanzen erstmals Blüten – und damit kleine Bananen. Auch Burri selbst ist überrascht: "Ich hätte nie gedacht, dass einmal Bananen wachsen." Die Neuigkeiten sprachen sich in der Nachbarschaft schnell herum: "Wenn sie dann reif sind, machen wir eine große Bananen-Party", meint eine Nachbarin.

"Es gibt einfach ein Ferienfeeling"

Ob es zu einer solchen Party wirklich kommt, ist aber unsicher: Burris Pflanzen tragen zwar schon zahlreiche Früchte, doch weiß er nicht, ob diese dann auch vollständig reifen und schmackhaft werden. "Ich habe eigentlich keine Ahnung von Bananen und wie man sie richtig behandelt", sagt Burri lachend. Im September könnte es dann so weit sein.

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    Vor über acht Jahren hat Daniel Burri in seinem Garten Bananen angepflanzt.
    Vor über acht Jahren hat Daniel Burri in seinem Garten Bananen angepflanzt.
    20 Minuten / Samira Bänziger

    Die Pflanzen hat er damals gekauft, da er sich für seinen Garten schon immer etwas "mediterranes Klima" gewünscht hat. "Es gibt einfach ein Ferienfeeling", so Burri. In den acht Jahren haben sich die Bananen beachtlich vermehrt: Über zwanzig Stauden zählt er mittlerweile in seinem Garten. Die Vermehrung erfolgt so schnell, dass er schon viele Stauden ausgraben und an Freunde verschenken musste.

    Pflanzen sterben ab

    Burri und seine Nachbarschaft werden ein solches "Bananenfest" aber wohl nicht so bald wiederholen können. "Die Bananenpflanze welkt und stirbt ab, sobald sie einmal Blüten und Frucht getragen hat", erklärt Ivo Moser vom Botanischen Garten St. Gallen. Die Nachfolger-Pflanze benötigt dann einige Jahre, um zur Fruchtreife zu gelangen.

    Auch wird es für mehr als einen hobby-mäßigen Anbau in der Schweiz noch nicht reichen. "Die Winter sind dafür noch deutlich zu kalt", so Moser. Es gebe zwar winterharte Sorten, doch seien diese deutlich weniger süß und schmackhaft als die herkömmlichen Bananensorten. Im botanischen Garten gedeihen mehrere Sorten – dies jedoch im beheizten Tropenhaus.

    Bananen-Blüte auch mitten in Wien

    Ähnliches geschah auch 2018 im grünen Reich von Hobbygärtner Siegfried Hermann aus Wien-Penzing. Seine im vorigen Frühjahr erworbenen Bananenstauden, mittlerweile auf stattliche 2,4 Meter angewachsen, hatten plötzlich zu blühen begonnen und trugen sogar Früchte. Das sorgte damals österreichweit für Schlagzeilen.

    Tatsächlich existieren mehrere Bananensorten, die auch an wintermilden Orten Österreichs gedeihen können. Doch erst mit andauerndem, richtig heißem Wetter können sie auch blühen und Früchte ausbilden: "Dennoch ist es höchst ungewöhnlich, dass es in Wien so weit kommt", wusste ein Mitarbeiter der Wiener Stadtgärten der APA damals zu berichten. Angesichts der weiter steigenden Temperaturen hierzulande darf man wohl mittlerweile hinzufügen: Noch. 

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