Niederösterreich

"Vorschriften dürfen Betriebe nicht überfordern"

Chef der IV NÖ Kari Ochsner und Johanna Mikl-Leitner unterzeichneten jetzt ein Abkommen, das den Industriestandort NÖ sichern soll.

Niederösterreich Heute
"Vorschriften dürfen Betriebe nicht überfordern"
Kari Ochsner (li.) und Johanna Mikl-Leitner unterzeichneten ein Standortabkommen, das die Industrie in NÖ stärken soll.
NLK Filzwieser

Schwere Zeiten brachen mit der Ukraine- und der damit verbundenen Energie-Krise für die Industrie an. Stromkosten schossen in exorbitante Höhen, internationale Lieferketten funktionierten nicht mehr. Nach wie vor straucheln die Großunternehmen Niederösterreichs mit den Entwicklungen der letzten beiden Jahre.

Wettbewerbsfähigkeit

In seinem ersten Akt als neuer Präsident der Industriellenvereinigung NÖ holte sich Kari Ochsner deshalb umgehend die Unterstützung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Im Landhaus wurde ein Standortabkommen unterzeichnet, das sich der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit verschreibt.

"Unsere Industrie ist ein Wirtschafts- und Wohlstandsmotor für unser Land und ein Treiber für Innovation, Beschäftigung und Wachstum. Sie ist für ein Drittel der Wertschöpfung und rund 80.000 Arbeitsplätze in unserem Bundesland verantwortlich. Wir unterzeichnen dieses Abkommen als klares Bekenntnis des Landes NÖ, dass wir uns weiterhin vehement für die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes einsetzen werden. Denn mir ist wichtig, dass wir unseren Betrieben ein wirtschaftsfreundliches Umfeld bieten, in denen sie gut wirtschaften und wachsen können. Das heißt auch, dass wir uns in Wien und Brüssel dafür einsetzen, dass Österreich und Europa weiterhin konkurrenzfähige Wirtschaftsstandorte bleiben", so Johanna Mikl-Leitner.

Kari Ochsner, der das Familienunternehmen für Wärmepumpen in fünfter Generation zu einem internationalen Top-Player umstrukturiert hat, hofft auf ein Ende bzw. eine Vereinfachung des Behörden- und Regulierungs-Dschungels: "Angesichts der aktuellen Herausforderungen und der bereits begonnenen Deindustrialisierung, appellieren wir an die Politik, bei Regulierungen und Vorschriften die Unternehmen nicht zu überfordern."

1/5
Gehe zur Galerie
    Kari Ochsner (49) ist neuer Präsident der IV NÖ
    Kari Ochsner (49) ist neuer Präsident der IV NÖ
    IV NÖ/ Christian Holzinger

    Auch beim Fachkräftemangel hofft man auf Lösungen. Wie berichtet, wird es für Unternehmen immer schwieriger, nicht nur geeignetes, sondern auch motiviertes Personal zu finden. 

    Drei Themenbereiche

    Die künftige Zusammenarbeit zwischen der Industriellenvereinigung und dem Land NÖ soll sich auf drei Themenbereiche konzentrieren: Allgemeine Rahmenbedingungen, darunter stabile Energieversorgung und der Ausbau der Infrastruktur, Fachkräfte-Entwicklung mit Initiativen zur Förderung von MINT-Fächern in Schulen und Leuchtturm-Projekte in den Bereichen Digitalisierung, Gesundheitstechnologie oder nachhaltige Ressourcennutzung.

    Auch zum Bau der gesetzlich verankerten, aber schwer umstrittenen Straßenbau-Projekte – darunter die S1 inklusive Lobautunnel, die S8 und die S34 – bekannte man sich.

    red
    Akt.
    Mehr zum Thema