Niederösterreich
"Unerträgliches Hinhalten" – Industrie atmet jetzt auf
Die Förderrichtlinie zum Energiekostenzuschuss 2 für Betriebe ist nach langem Tauziehen endlich durch. Die Unternehmer sind erleichtert.
Die Regierung hat eine neue Förderrichtlinie zum Energiekostenzuschuss 2 beschlossen. Rund ein Jahr lang stritt man innerhalb der Koalition um die Unterstützung für Wirtschaftstreibende, Kritik dazu kam insbesondere aus Niederösterreich gleich mehrmals.
Die Details des Deals: Bis 2. November kann man sich voranmelden (eine Voranmeldung ist verpflichtend), die Antragsphase soll am 9. November starten. Den Unternehmen werden – wie schon beim EKZ 1 – nach positiver Antrags-Abwicklung ein Teil der Energie-Mehrkosten erstattet.
"Schwere Geburt"
Es sei "eine schwere Geburt" gewesen, wie Landeshauptfrau von NÖ, Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in einer ersten Stellungnahme feststellte. Seitens der Wirtschaftskammer NÖ zeigt man sich ebenfalls erleichtert. Immer wieder hatte man öffentlich auf eine Förderung gepocht, die Betriebe seien nicht mehr wettbewerbsfähig, hieß es.
"Dass sich die Bundesregierung nun doch auf die Details zum EKZ 2 einigen konnte, ist ein wichtiger aber längst überfälliger Schritt und schafft Planungssicherheit für unsere Betriebe. Damit erfüllt sich eine Forderung, auf die wir gemeinsam mit Landeshauptfrau Mikl-Leitner im Sinne der niederösterreichischen Wirtschaft schon lange gedrängt haben", sagt Wirtschaftskammer NÖ-Chef Wolfgang Ecker. Man habe über ein Jahr lang auf eine Finanzspritze gewartet, ruft man in Erinnerung.
Wichtig sei nun, dass "das lang versprochene Geld rasch und unkompliziert bei den niederösterreichischen Unternehmerinnen und Unternehmern ankommt", so Ecker weiter.
Industrie erleichtert
Die niederösterreichische Industrie atmet aufgrund der Richtlinien-Präsentation ebenfalls merklich auf. "Es war ein unerträgliches Hinhalten, das den Industriebetrieben unzählige Nerven gekostet hat. Eigentlich hätte die Auszahlung des EKZ II bereits im Sommer beginnen sollen", so der Präsident der Industriellenvereinigung in NÖ, Thomas Salzer.
Es sei 5 vor 12, wie Salzer betont, denn: "Teilweise ist die Kostensituation für Unternehmen, aufgrund der im internationalen Vergleich noch immer zu hohen Energiepreise und der höheren Lohnkosten, wettbewerbsbedingt so schlecht, dass sie für ihre Kunden nicht mehr produzieren können."
Insbesondere in Niederösterreich seien zahlreiche energieintensive Industriebetriebe beheimatet. Wie berichtet, musste beispielsweise ZKW große Sparmaßnahmen umsetzen, um die Produktion nicht zu gefährden.
"Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie die erforderlichen Schritte unverzüglich in die Wege leitet und die verlorene Zeit der letzten Monate nun aufholt", so Salzer.