Österreich

Wahl: "ÖVP bezahlte mich für Stimmung gegen SPÖ"

Heute Redaktion
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Wahl erhebt schwere Vorwürfe gegen Haberhauer und seine Partei.
Wahl erhebt schwere Vorwürfe gegen Haberhauer und seine Partei.
Bild: Daniel Schreiner

Nach der Wahlpleite in Amstetten lässt Listengründer Jürgen Wahl mit schweren Vorwürfen aufhorchen. Die ÖVP habe ihn seit Jahren bezahlt, um Stimmung gegen die SPÖ zu machen.

Bekannt wurde Jürgen Wahl als Amstettner Parkengel ("Heute" berichtete) und mit seiner Facebookseite "Muss das sein - liebes Amstetten". Als stadtbekannter Kritiker rechnete er sich gute Chancen aus, selbst in den Gemeinderat einzuziehen. Bei der Wahl scheiterte er dann aber klar, hatte sogar weniger Stimmen als abgegebene Unterstützungserklärungen.

Nach dem Debakel wurde es kurz still um Wahl, er löschte sogar wie berichtet seine populäre Facebookseite. Doch nun meldete er sich womöglich mit einer politischen Bombe zurück. Gegenüber den "NÖN" sagt er, die ÖVP (die bei der Wahl die rote Hochburg Amstetten türkis färben konnte) habe ihn seit Jahren dafür bezahlt, Stimmung gegen die regierende SPÖ zu machen.

Seit vier Jahren bezahlt?

"Schon vor vier Jahren bin ich angeworben worden, um auf meiner Facebookseite mit Postings Stimmung gegen die SPÖ zu machen. Dafür habe ich monatlich einen dreistelligen Geldbetrag erhalten – in einem Kuvert und manchmal auch bar auf die Hand", sagt er gegenüber der Regionalzeitung.

Er sei auch stetig mit Informationen versorgt worden und das Ganze sei auch mit dem nun designierten ÖVP-Bürgermeister Christian Haberhauer abgesprochen gewesen. Im Wahlkampf habe er die ÖVP dann sogar selbst Postings auf seiner Seite verfassen lassen. Für alle Vorwürfe habe er auch Beweise und Zeugen, so Wahl.

Grund für die Beichte sei, dass er sich zum Ende des Wahlkampfs selbst von der ÖVP vor den Kopf gestoßen gefühlt habe und den nunmehrigen Wahlsiegern eine Teilschuld für seine Pleite gibt. Die Amstettner ÖVP hat indes einen Rechtsanwalt beauftragt, den Fall zu prüfen. Die Behauptungen seien schlichtweg unwahr.