Die Gemeindevertretungswahlen in Vorarlberg sind geschlagen. Die letzten Wahllokale in den 96 Gemeinden schlossen um 13 Uhr – zu diesem Zeitpunkt standen bereits die ersten Ergebnisse in einigen kleineren Gemeinden fest.
Besonders gespannt blickt man auf die Wahlausgänge in den fünf Städten des Landes, wo enge Duelle zwischen ÖVP, SPÖ und FPÖ erwartet werden.
In Bregenz gab es einen klaren Wahlsieg des amtierenden Bürgermeisters Michael Ritsch. Hinter seiner Liste "Team Bregenz" steht die SPÖ. Er erhält 50,94 Prozent der Stimmen, Roland Frühstück (ÖVP) bekam als Zweiter 29,96 Prozent.
In Lustenau wird es wohl eine Stichwahl geben – in zwei Wochen können sich die Wahlberechtigten zwischen dem Kandidaten der ÖVP, Patrick Wiedl, und dem FPÖ-Kandidaten Martin Fitz entscheiden.
Kein eindeutiges Ergebnis bringt auch die Bürgermeisterwahl in Feldkirch. Dort sieht es nach einer Stichwahl zwischen dem amtierenden Bürgermeister Manfred Rädler (ÖVP) und FPÖ-Herausforderin Andrea Kerbleder aus.
Rädler sorgte im Wahlkampf für einen kuriosen Fauxpas, als er bei der Präsentation des neuen vollelektrischen Müllautos sich hinter das Lenkrad setzte und selbst einige Meter durch die Stadt fuhr – allerdings ohne die notwendige Lenkberechtigung.
Auch in Dornbirn – zwischen Julian Fässler (Dornbirner Volkspartei) und Markus Fäßler (Dornbirner SPÖ) – und in Lochau – zwischen dem amtierenden Bürgermeister Frank Matt (Grüne) und Stephan Schnetzer (ÖVP) – zeichnet sich eine Stichwahl ab.
In Bludenz sieht es nach einem deutlichen Wahlsieg des amtierenden Bürgermeisters Simon Tschann (ÖVP) aus. Brisant: Dieser war im Dezember wegen Amtsmissbrauchs und falscher Beurkundung im Amt nicht rechtskräftig zu elf Monaten bedingter Haft und einer unbedingten Geldstrafe von 51.000 Euro verurteilt worden. Sein schärfster Konkurrent, SPÖ-Landeschef Mario Leiter, ist – ausgerechnet – Bludenzer Stadtpolizeikommandant.
Derzeit werden in 48 der 96 Gemeinden ÖVP-Bürgermeister gestellt, weitere 25 gelten als "ÖVP-nahe". Die FPÖ stellt fünf Gemeindeoberhäupter, die SPÖ vier, während zwei Bürgermeister den Grünen angehören.
Am Abend wird ein vorläufiges Endergebnis erwartet, das auch die mehr als 42.000 ausgezählten Wahlkarten umfasst. Bis etwa 20 Uhr sollen die Ergebnisse aus allen Gemeinden vorliegen.