Niederösterreich

Wahlvorgang ist für Neos "demokratiepolitische Sauerei"

Für Neos-Frontmann Niko Formanek werde auf dem Stimmzettel dazu aufgefordert gleich mehrere Vorzugsstimmen zu vergeben.

Erich Wessely
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Neos-Spitzenkandidat Niko Formanek
Neos-Spitzenkandidat Niko Formanek
Neos

Neos-Spitzenkandidat Niko Formanek ortet demokratiepolitische Missstände bei der Durchführung der Gemeinderatswahl in St. Pölten. So würde etwa der Stimmzettel dazu auffordern, "statt einer Vorzugsstimme gleich mehrere zu vergeben. Auf eine Liste mit den Namen der Kandidatinnen und Kandidaten würden die Briefwählerinnen und -wähler zudem vergeblich warten", heißt es in einer Aussendung der Neos.

"Nicht nachvollziehbar, intransparent"

„Die Stadtregierung in St. Pölten führt diese Wahl so durch, wie sie Politik betreibt: Nicht nachvollziehbar, intransparent und nicht bürgerinnen- und bürgerfreundlich. Kaum jemand weiß, dass ein Stimmzettel mit mehreren Namen aus unterschiedlichen Parteien ungültig wird“, so Formanek.

Nichtamtliche Stimmzettel im Spiel

Dazu käme, dass die Bürgermeisterpartei nichtamtliche Stimmzettel verteile und damit auf jenes System setze, das von Verfassungsexperten aufgrund der Manipulationsanfälligkeit zurecht kritisiert werde. „Fakt ist, dass der nichtamtliche Stimmzettel den amtlichen und der Name die Partei schlägt. Das heißt: Was auch immer am amtlichen Stimmzettel angekreuzt wurde, wird mit dem nichtamtlichen Stimmzettel automatisch zu einer Stimme für die SPÖ. Wer so vorgeht und hier eine Art Bürgermeisterdirektwahl vortäuscht, für den ist der Machterhalt das vorrangige Interesse“, wie Formanek betont.

Kritik auch von Neos-Landeschefin

Kritik an der SPÖ übt in diesem Zusammenhang Neos-Landessprecherin Indra Collini: „Die SPÖ wettert zwar im Land gegen dieses System, will sich aber gleichzeitig mit den selbstgedruckten Stimmzetteln auf Gemeindeebene einen Vorteil verschaffen. Das ist ein demokratiepolitisches Armutszeugnis und macht sie unglaubwürdig.“

"Wo waren die Neos nach ihrem letzten Antritt 2016?"

Seitens der SPÖ St. Pölten heißt es in einer Stellungnahme von Vizebürgermeister Harald Ludwig zu den Vorwürfen: "Der Wahlvorgang erfolgt so, wie es die Niederösterreichische Gemeinderatswahlordnung vorsieht. Die SPÖ hält sich an die geltenden Gesetze. Die BürgerInnen wissen wer mittlerweile im 17. Jahr mit aufopferndem Engagement 365 Tage im Jahr für die St. PöltnerInnen arbeitet. Wo waren die Neos, nach ihrem letzten Antritt 2016? Viereinhalb Jahre in denen Bürgermeister Stadler und die SPÖ für die BürgerInnen gearbeitet haben, war es still um sie. Rechtzeitig vor der Wahl treten Sie wieder auf und an. Ist das Bürgernähe und Transparenz?"

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