Österreich steht vor einem historischen Bundesliga-Finale: Nach 31 Runden können noch drei Teams Meister werden – so spannend war es selten. Sturm Graz, der Wolfsberger AC und die Wiener Austria gehen mit Titelchancen in die letzte Runde. Die besten Karten hat Sturm, doch auch die Konkurrenz glaubt an ihre Chance. Austria-Star Dominik Fitz bringt es auf den Punkt: "Es ist ein Wahnsinn. So ein System gibt es nur bei uns."
Sturm Graz reicht im Heimspiel gegen den WAC bereits ein Punkt zum Titel.
Der WAC wird nur dann Meister, wenn er Sturm in Graz besiegt und die Austria gleichzeitig nicht gewinnt.
Die Austria hat ebenfalls noch eine Chance: Dazu braucht es einen Heimsieg gegen Blau-Weiß Linz – und einen gleichzeitigen WAC-Sieg in Graz.
Nach dem hart erkämpften 2:1-Sieg gegen den WAC ist bei den Veilchen der Glaube zurück. Dominik Fitz zeigte sich begeistert vom Spannungsniveau: "Es ist ein Wahnsinn. So ein System gibt es nur bei uns. Es hätten sich mehrere Mannschaften verdient. Es haben alle über die ganze Saison super Leistungen gebracht. Jeder hat ab und zu einmal eine Phase gehabt, in der man schwächer war. Für die Zuschauer gibt es nichts Geileres."
Trainer Stephan Helm war nach dem Spiel sichtlich bewegt, warnte jedoch vor zu viel Euphorie: "Für uns ist wichtiger, dass wir auf dem Boden bleiben, den Prozess vorantreiben und nächste Woche wieder eine richtig gute Leistung auf den Platz bringen. [...] Ich kann versprechen, dass ich bei jedem Faktor, den ich beeinflussen kann, in den nächsten sechs Tagen jeden Prozentpunkt aus mir raushole."
Für den Wolfsberger AC war die Niederlage gegen die Austria ein Rückschlag, aber keine Entscheidung. Goalie Nikolas Polster übte trotz seiner persönlich starken Leistung Selbstkritik und blieb gleichzeitig kämpferisch: "Wir haben dann in der zweiten Halbzeit den Start völlig verpasst und unglücklich die zwei Tore bekommen. [...] Jetzt haben wir es leider nicht selbst in der Hand wie wir es gerne hätten. Jetzt müssen wir in Graz auf Sieg spielen und schauen, was die Austria macht."
Sturm geht als Tabellenführer ins große Finale. Der Druck? Laut Mittelfeldmotor Otar Kiteishvili eine willkommene Herausforderung: "Wir haben es dennoch immer noch in der eigenen Hand. [...] Das sind die besten Momente für einen Fußballer, wenn du zuhause im letzten Spiel um einen Titel kämpfst. Du entscheidest das Spiel."
Auch Neo-Cheftrainer Jürgen Säumel betonte die Ruhe im Umfeld: "Wir legen es an wie in jeder anderen Woche auch. [...] Wir werden eine gute Trainingswoche hinlegen, voll fokussiert sein und am Samstag dann am Punkt da sein."