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Wanzen-Alarm! Österreich droht Schädlings-Plage

Seit 2015 breitet sich die Grüne Reiswanze auch bei uns aus, vergangenes Jahr wurde sie in Wien und Graz bereits häufig gesichtet.

Clemens Pilz
Die Grüne Reiswanze breitet sich in Österreich immer weiter aus.
Die Grüne Reiswanze breitet sich in Österreich immer weiter aus.
Wikimedia, CC

Der Klimawandel bringt Österreich durch milde Winter und heiße Sommer auch neue Schädlinge: Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) warnt nun vor einer Wanzenplage. Konkret geht es um die Grüne Reiswanze, die im Gegensatz zu anderen Artgenossen eigentlich nicht hierzulande heimisch ist. Seit 2015 wurde der Schädling aber immer öfter in Österreich gesichtet, zuletzt wurden auch massive Schäden durch ihn gemeldet.

Die Grüne Reiswanze war bis vor wenigen Jahren in Europa nur im Mittelmeerraum verbreitet. Inzwischen finden sich aber zahlreiche Tiere vor allem in Kleingartenanlagen und Gemeinschaftsgärten in Wien und Graz. Auch in anderen Bundesländern wurden die Tiere bereits festgestellt.

Eigenes Monitoring wird eingeführt

Die Wanze kann beträchtliche Schäden an Gemüse und Obst anrichten. Sie verursacht Fleckenbildung, Verkorkungen und Deformationen. außerdem kann das unangenehm riechende Sekret des Tieres den Geschmack beeinträchtigen. Gemeinsam mit den Landwirtschaftskammern wird daher heuer ein Reiswanzen-Monitoring gestartet. "Es ist zu befürchten, dass dieser schwer bekämpfbare Schädling auch in Österreich zu deutlichen Ertragseinbußen führen wird. Um Lebensmittel zu retten und unsere Pflanzenbaubetriebe genau zur richtigen Zeit in den betroffenen Regionen zu Kontrollen und Pflegemaßnahmen raten zu können, halten wir ein gemeinsames Monitoring samt Warndienst für wichtige Maßnahmen. Zielgerichteter, effizienter Pflanzenschutz ist eine Win-Win-Situation für Umwelt und Wirtschaft", so Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident Josef Moosbrugger.

Schädlinge überwintern in Glashaus-Teilen

Experten empfehlen die regelmäßige Kontrolle von Pflanzenbeständen auf Eigelege und Nymphen, um die Schäden in Grenzen zu halten. Engmaschige Insektengitter würden zwar das Eindringen in Glashäuser verhindern, häufig überwintert die Reiswanze aber schon in den Konstruktionsteilen von Glashäusern und wird dort sehr früh im Jahr aktiv, weshalb es besonders schwierig ist, die Bestände zu schützen.