ÖSV-Kombinierer Franz-Josef Rehrl kämpft im Weltcup wieder um Podestplätze. Doch im Sommer stand seine Karriere auf der Kippe. Nach dieser Enthüllung legt der Athlet jetzt nach und schildert, wie riskant der Eingriff an seinem Herzen wirklich war.
Herzrhythmusstörungen hatten den Steirer monatelang begleitet, wurden immer schlimmer. Teilweise musste er Einheiten abbrechen. Der Grund: Sein Puls schoss bei Belastung auf bis zu 240. "Irgendwann macht das auch keinen Spaß mehr", sagte Rehrl im APA-Gespräch, nachdem er zuletzt im ORF überraschend über seinen Eingriff ausgepackt hatte.
Ein Karriereende? Für ihn ein reales Szenario. "Es wäre relativ alternativlos gewesen", erklärt der 32-Jährige. Der Eingriff am Herzen war unausweichlich – und alles andere als Routine.
Besonders brisant: Die betroffene Stelle lag gefährlich nahe am AV-Knoten, einem zentralen Bereich der Herzsteuerung. Wäre dieser beschädigt worden, hätte ein permanenter Herzschrittmacher gedroht. Rehrl spricht Klartext: "Es war ein bisschen eine fifty-fifty-Chance."
Die Operation wurde schließlich Mitte August an der Uniklinik Innsbruck durchgeführt – mit Erfolg. Seitdem seien die Rhythmusstörungen nicht mehr aufgetreten.
Fünf Wochen später folgte für Rehrl die mentale Erlösung. Beim Grand Prix im Val di Fiemme ging er bewusst ans Limit. "Ich habe alles gegeben, um es auszulösen. Es ist nicht passiert." In diesem Moment wusste er: Das Herz hält.
Sportlich ist der ÖSV-Ass wieder dort, wo er hingehört. Zwei Podestplätze in Trondheim, starke Auftritte zum Saisonstart – in der Weltcup-Gesamtwertung liegt Rehrl aktuell auf Rang drei.
Vor dem Heim-Weltcup in Ramsau ist Rehrl hochmotiviert. Respekt vor der Loipe hat er – doch auf der Schanze sieht er sich wieder als Faktor. "Meine guten Sprünge reichen jetzt auch wieder zum Gewinnen."