Es klingt unglaublich, ist aber wahr: Ein 55-jähriger Deutscher versuchte am 23. März, sieben lebendige Warane von Wien über Doha nach Johannesburg zu schmuggeln – direkt am Körper versteckt. In den Innentaschen seiner Jacke reisten die Reptilien mit ihm durch mehrere Länder.
Doch der tierische Wahnsinn flog in Doha auf. Bei der Sicherheitskontrolle entdeckten Beamte die exotische Fracht – und verweigerten dem Deutschen die Weiterreise. Mensch und Tiere wurden kurzerhand in den nächsten Flieger zurück nach Wien gesetzt.
Noch während der Rückreise schlug die Fluglinie Alarm. Der Hinweis auf den skurrilen Tiertransport ließ die Alarmglocken beim Zoll am Flughafen Wien schrillen – man bereitete sich auf eine gezielte Kontrolle des Rückflugs aus Doha vor.
Und tatsächlich: Bei der Ankunft wurde der Deutsche samt seiner "wilden Ware" herausgefischt. Die Beamten bewiesen Spürsinn – und zogen den mutmaßlichen Schmuggler direkt nach der Landung aus dem Verkehr.
Die Bilanz des skurrilen Tiertransports: fünf lebende Buntwarane und zwei Borneo-Taubwarane – allesamt in schlechtem Zustand. Die Tiere wirkten gestresst und geschwächt, eine tierärztliche Untersuchung war dringend notwendig.
Nach Rücksprache mit dem Grenztierarzt wurden die Reptilien daher in den Tiergarten Schönbrunn überstellt. Dort werden sie nun medizinisch versorgt und aufgepäppelt – das Schlimmste haben sie zum Glück überstanden.
Für den 55-Jährigen wird die Aktion nun richtig teuer. Da alle sieben Warane unter das Washingtoner Artenschutzabkommen fallen, wurde ein Finanzstrafverfahren eingeleitet – es drohen bis zu 20.000 Euro Strafe.
Doch damit nicht genug: Der Deutsche wurde auch wegen Verstoßes gegen das Tiertransportgesetz und wegen Tierquälerei angezeigt. Ihm steht also ein doppeltes juristisches Nachspiel bevor.
"Verstöße gegen den Artenschutz sind kein Kavaliersdelikt, sondern eine Gefahr für die weltweite Artenvielfalt", warnte Finanz-Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl. Sie dankte den Beamtinnen und Beamten des Zolls für ihr entschlossenes Handeln.
Zur Gattung der Warane zählen über 80 Arten – von kleinen Bodenbewohnern bis hin zum legendären Komodowaran. Die größten Exemplare erreichen Längen von bis zu drei Metern und gelten als äußerst wehrhaft.
Sie sind Fleischfresser und jagen Insekten, Vögel, Fische und auch kleine Säugetiere. Vor allem große Arten können für Menschen gefährlich werden – ihr Biss ist kraftvoll, schmerzhaft und mit giftigem Speichel angereichert.