Die Wiener Wirtschaftskammer ist in höchster Alarmbereitschaft, denn immer öfter spießen sogenannte "Tiersitter-Plattformen" wie die Schwammerl aus dem Internet und bieten ohne Ausbildung, ohne Gewerbeberechtigung und ohne Versicherung Hunde- und Katzenservices an. Meistens läuft die Vermittlung auch über das Ausland - also Augen auf, wem man das geliebte Haustier anvertraut.
"Diese Angebote fördern Schwarzarbeit, da viele dieser sogenannten Sitter oder Tierpensionen keine Gewerbeberechtigung besitzen und somit an den gesetzlichen Auflagen vorbeiarbeiten", sagte die Sprecherin der Tierbetreuer in der Wiener Wirtschaftskammer, Elisabeth Mannsberger. Sie kritisierte, dass die Plattformen mit Dumpingpreisen arbeiten.
Leute, die solche Dienste anbieten, sind oft schlecht oder gar nicht ausgebildet. Tierliebe allein reicht für einen professionellen Sitterdienst nicht aus, betonte Mannsberger. Im Vorjahr sind durch unsachgemäße Betreuung drei Hunde ums Leben gekommen, "weil sie zum Beispiel aus der Leine raus und über die Straße gelaufen sind, und es dann zu Unfällen gekommen ist."
Viele dieser Plattformen haben ihren Sitz im Ausland und entziehen sich so den österreichischen Kontrollen und rechtlichen Verpflichtungen. "Im Schadensfall – etwa bei einem Unfall oder Tierarztkosten – bleiben Tierhalter oft auf der Strecke. Die vermeintlich ‚geprüfte Betreuung‘ oder angeblicher Versicherungsschutz entpuppen sich häufig als leere Versprechen."
Wenn du dein Tier in Betreuung gibst, solltest du unbedingt schauen, ob die Person einen Gewerbeschein hat. In Wien sind rund 560 geprüfte Tierbetreuer registriert. "Unsere Betriebe arbeiten tierschutzkonform, zuverlässig und rechtlich korrekt. Das ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit und zum Wohlbefinden von Tier und Mensch", so Mannsberger.