Oberösterreich

"Düster" – um so viel sind wir nun schon ärmer

Neue Daten der AK zeigen: Die Teuerungswelle frisst derzeit die Gehaltssteigerungen des Vorjahres auf. Die Details.

Peter Reidinger
Die Energiepreise explodieren – Entlastungspakete sollen den Bürgern helfen.
Die Energiepreise explodieren – Entlastungspakete sollen den Bürgern helfen.
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Die Arbeiterkammer schlägt Alarm. Laut Statistik Austria klagten im ersten Quartal 2022 mehr als ein Drittel der österreichischen Haushalte über Einkommensverluste in den letzten 12 Monaten. Kein Wunder: Das Leben im Alltag wird immer teurer (mehr hier).

"Und die Zukunftserwartungen sind düster, ein Viertel befürchtet (weitere) Einkommensverluste. Diese Sorgen sind nicht unbegründet. Denn die Teuerungswelle walzt die Einkommenszuwächse des letzten Jahres bereits hinweg", so die Arbeiterkammer OÖ in einer Aussendung.

Laut AK würden "die Früchte des wirtschaftlichen Aufschwungs" unausgewogen verteilt. "Von 2020 bis 2022 werden die Gewinne (bereinigt um die Abschreibungen) gesamtwirtschaftlich nominell um 15,6 Prozent wachsen, die Entgelte für Arbeitnehmer/-innen (inklusive aller Sozialversicherungsabgaben) allerdings nur um 12,6 Prozent. Das Resultat: Die Lohnquote sinkt."

"Kluge, wirksame Maßnahmen"

AK OÖ-Präsident Andreas Stangl fordert: "Der Kaufkraftverlust muss durch kluge, wirksame Maßnahmen der Politik abgefedert werden. Zudem braucht es eine kaufkraftsteigernde Erhöhung der Lohn- und Gehaltseinkommen."

In den vergangenen beiden Jahrzehnten bis 2020 sei die Einkommenslage in Österreich kaum besser geworden: Die Einkommen waren laut AK 2020 im Median preisbereinigt und brutto gerade einmal um einen halben Prozentpunkt höher als im Jahr 2000.

"Durch positive Kaufkrafteffekte der beiden Steuerreformen 2009 und 2016 bleibt unterm Strich netto und real ein kleiner Zuwachs von 2,8 Prozent."

So viel verdienen Österreicher im Schnitt

Laut aktueller, noch vorläufiger Daten betrug das mittlere (Median-)Einkommen in Oberösterreich im ersten Halbjahr 2022 knapp 2.685 Euro brutto. Männer verdienten im Median rund 3.130 Euro, Frauen mit rund 2.030 Euro um 35 Prozent weniger.

So viel können wir uns weniger leisten

"Angesichts der massiven Teuerungswelle ist der oberösterreichische Median-Wert insgesamt real um 3,2 Prozent geringer als im ersten Halbjahr 2021. Kurz gesagt: Die Kaufkraft ist in Oberösterreich um 3,2 Prozent gesunken", rechnen die Arbeitnehmervertreter vor. Das heißt, um so viel können wir uns weniger leisten.

Heißt: Obwohl man vielleicht mehr Gehalt bekommen hat, kann man sich weniger leisten.

Kollektivverträge als Inflationsschutz

Wohlstand müsse gerecht verteilt werden, so AK-Präsident Andreas Stangl. "Gelingen kann das nur mit wirksamen, preisdämpfenden Maßnahmen, einer gerechten Abgeltung der kalten Progression, dem Abschöpfen von Übergewinnen und einem armutsfesten Sozialsystem". Außerdem sei die Kollektivvertragspolitik der Grundpfeiler für einen nachhaltigen Inflationsschutz.

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