Politik

Was kommt auf uns zu? Anschober gibt Corona-Update

Um 10 Uhr tritt Gesundheitsminister Anschober (Grüne) zusammen mit Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl vor die Presse. "Heute" berichtet live.

Michael Rauhofer-Redl
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    Rudolf Anschober hält eine Rückkehr zur allgemeinen Maskenpflicht für denkbar.
    Rudolf Anschober hält eine Rückkehr zur allgemeinen Maskenpflicht für denkbar.
    Picturedesk/APA

    Im Ö1-Morgenjournal sprach Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) über "regionale Ausbrüche" und eine Rückkehr zur Maskenpflicht. Im Kampf gegen das Coronavirus will die Regierung nun ja verstärkt regional vorgehen. Eine bundesweite Maskenpflicht könne "schneller kommen, als viele glauben", so der Minister. Dies allerdings nur, wenn die Zahlen im gesamten Bundesgebiet in die Höhe gehen. 

    Am Freitagvormittag wird Anschober zusammen mit MedUni-Wien-Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl vor die Presse treten. Unter dem Titel "Corona-Update" soll über regionale Cluster, den aktuelle Forschungsstand, das Screening-Test-Programm ebenso thematisiert wie die Zusammenarbeit auf EU-Ebene. "Heute" berichtet live und ergänzt diesen Artikel ab 10 Uhr regelmäßig um die wichtigsten Passagen. 

    Internationale Kooperation

    Anschober hebt die internationale Kooperation in den vergangenen Tagen hervor, drei internationale Treffen habe es in den letzten Tagen gegeben. Die Erkenntnisse daraus sind: Die weltweite Pandemie ist noch nicht auf dem Höhepunkt, die Zahlen steigen täglich. Besonders dramatisch ist die Situation in Brasilien, USA, Indien und in Afrika. "Es ist alles andere als vorbei", sagt Anschober. Laut WHO ist es die "schwerste Pandemie seit 100 Jahren". Auch eine wirtschaftliche Rezession ist zu erwarten. 

    Erfolgreiche Gesundheitspolitik ermögliche erst eine gute Wirtschaftspolitik. Im Blick auf den internationalen Vergleich hebt Anschober einstige Vorbilder vor, die schon sehr niedrige Zahlen vorweisen konnten. In Israel etwa ist die zweite Welle bereits da, und deutlich schlimmer als die erste. Anschober will so in Erinnerung rufen, dass es noch nicht vorbei ist. 

    Regionale Ausbrüche "wie erwartet"

    Im Herbst komme noch "eine große Herausforderung" auf uns zu. Um bestmöglich gewappnet zu sein, sollen die "Screening-Testungen" vorangetrieben werden, also die Tests in Risikobranchen. Dass man bislang fündig geworden sei, habe zwei Seiten. Auf der einen Seite sei es schlecht, dass Menschen infiziert sind, andererseits konnte man die Infizierungen frühzeitig erkennen. Auch bei Menschen ohne Symptom. 

    Regionale Ausbrüche sollen allen voran regional bekämpft werden. Wegen Ausbrüchen auf Grund von Reisetätigkeiten wurde die Regierung bereits aktiv. Anschober spricht etwa Reisewarnungen für den West-Balkan an. Die regionalen Cluster gibt es im wesentlichen in drei Bundesländern: OÖ mit 60 Neuinfektionen am Freitag, Wien mit 57 Neuinfektionen und NÖ mit 38 Neuinfektionen.

    Appell an Freiwilligkeit

    Noch will man keine bundesweiten Maßnahmen treffen. Es könne aber "sehr schnell gehen", wenn die Zahlen bundesweit steigen, kündigt der Minister die Möglichkeit der raschen Umsetzung von der erneuten Maskenpflicht in Supermärkten an. In diesem Zusammenhang appelliert er an die Eigenverantwortung der Bevölkerung und lobt jene, die auch schon jetzt freiwillig auf den Nasen-Mund-Schutz setzen.

    Als Maßnahme kündigte Anschober einen Erlass an, der eine 48-Stunden-Frist zwischen dem Anruf bei der Gesundheitshotline 1450 bis zum Vorliegen des Bescheides vorsieht. Weiterer Ausbau des Kontakt-Personen-Tracings. Noch muss evaluiert werden, wie viel Personal der Gesundheitsbereich im Herbst brauchen wird. Außerdem stellt Anschober erneut die Corona-Ampel vor, die von Grün bis Rot reichen wird. Auf internationaler Ebene wird es auch um einen akkordierten Beschaffungsprozess des (noch nicht vorhandenen) Impfstoffs geben.

    Virologin: "Beobachten Fälle mit mehr Sorge"

    Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl sagt, dass das Virus "unter uns". Noch gibt es Cluster-Ausbrüche, die ausgetrocknet werden können. Man beobachte die Fälle nun mit mehr Sorge, sagt sie. Angesprochen auf Israel sei man fassungslos, obwohl man wisse, wie schnell es gehe. 

    Sie appelliert an Personen, die aus dem Ausland zurückkommen den eigenen Gesundheitszustand für zehn Tage beobachten soll, auch wenn ein Test negativ ist. Das sei nur eine Momentaufnahme. Nach der Heimkehr soll man sich auch nach Möglichkeit isolieren und keine Personen aus bekannten Risikogruppen treffen. 

    "Der Abstand ist das absolute Minimum. Dessen muss man sich in jeder Lebenssituation bewusst sein". Sie fordert Flexibilität, einen leeren Supermarkt könne man ohne Maske betreten, einen vollen sollte man nur mit NMS betreten. Der Blick sei deswegen so stark auf den Herbst gerichtet, weil dann wieder mehr Menschen in Innenräumen sein werden, so die Virologin. 

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      JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com