Digital

Was sind Fake-Follower – und wie werde ich sie los?

Viele Influencer schmücken sich auf Instagram mit falschen Followern. Woher kommen die eigentlich? Und wie erkennt man sie? Wir liefern Antworten.

Heute Redaktion
Teilen

In den letzten Jahren entstand ein neuer Berufszweig: Influencer, die mit Posts in sozialen Medien Geld verdienen. Das geschieht beispielsweise, wenn ein Produkt prominent auf einem Foto präsentiert und mit den entsprechenden Hashtags versehen wird.

Das Kalkül der werbetreibenden Firmen: Die Follower der Influencer können so direkter angesprochen werden als etwa mit Fernsehwerbung. Denn wenn das eigene Idol ein Produkt gut findet, beeinflusst das womöglich auch das Kaufverhalten der Anhänger. Je mehr Follower sie haben, desto lukrativer ist das Geschäft der Influencer. Bei vielen Instagrammern sind jedoch auch viele Follower nicht echt.

Was sind Fake-Follower?

Es gibt zwei Arten von falschen Followern. Einerseits gibt es Profile, hinter denen keine real existierende Person steckt. Diese erkennt man meist daran, dass der Nutzer kein Profilbild hat, keine Aktivität auf der Seite sichtbar ist, der Account keine eigenen Follower hat und dafür vielen anderen Personen folgt.

Andererseits gibt es die Möglichkeit, viele Posts von anderen Nutzern zu liken und darauf zu hoffen, dadurch ebenfalls Likes und Follower zu erhalten. Ebenso ist es möglich, sich mit etwas Geld viele Klicks und Follower zu kaufen. Dabei handelt es sich teilweise sogar um echte Personen, die oft in Indien, Russland oder Brasilien leben.

Weil sozial mehr Spaß macht!

Heute Digital ist auch auf Facebook und Twitter vertreten. Folgen Sie uns und entdecken Sie die neusten Trends, Games und Gadgets aus der digitalen Welt.

>>> facebook.com/heutedigital
>>> twitter.com/heutedigital

Kann man ausschließen, dass man Fake-Follower hat?

Auch die ehrlichsten Instagrammer können nicht verhindern, dass ihnen Profile folgen, hinter denen gar keine real existierenden Personen stecken. Unter anderem gibt es Bots (siehe unten), die automatisch neue Fake-Profile erstellen, um jemandem zu folgen. Meist sind das Spam-Konten.

Was sind Bots?

Unter einem Bot versteht man eine Software, die eigenständig programmierte Aufgaben ausführt. Für Instagram gibt es davon mehrere Varianten. Einige verteilen "Gefällt mir"-Klicks, andere folgen anderen Instagram-Nutzern oder posten sogar Kommentare. Das Ziel ist es meist, durch die Interaktion zu echten Followern zu kommen.

Dass dies funktioniert, hat das Experiment eines Kollegen von Tilllate gezeigt. Was er dafür brauchte, war ein Mini-Computer und eine Software, die man im Internet runterladen kann. Innerhalb einer Woche verschaffte ihm der Bot so 100 weitere Follower.

Was kann man dagegen tun?

Es gibt verschiedene Tools, um die eigenen Follower genau unter die Lupe zu nehmen. Dort loggt man sich mit seinem Instagram-Profil ein. Nachdem man herausgefunden hat, welche Follower fake sind, muss man diese manuell blockieren. Meist muss man für solche Analyse-Tools bezahlen

Die Community kann auch ein verdächtiges Profil melden. Dieses wird von Instagram geprüft und allenfalls von der Plattform gelöscht. Wie das geht, lesen Sie hier.

Hat ein verifiziertes Profil keine Fake-Follower?

Nein, das blaue Häkchen zeigt nur an, dass es sich wirklich um die entsprechende Person handelt. So können sich Prominente von Fan- und Fake-Profile abgrenzen. Vor Fake-Followern sind sie deshalb aber nicht geschützt.

Was macht Instagram gegen das Problem?

Viele Instagrammer möchten, dass Facebook als Besitzer von Instagram etwas gegen die Fake-Follower unternimmt. Denn gerade jenen, die weder Bots nutzen noch Fans kaufen, sind die falschen Follower ein Dorn im Auge.

Vor einigen Monaten ließ Instagram deshalb Dienste wie Instagress und Instaplus schließen, die Kunden für Geld zu mehr Followern verhalfen. Ebenfalls werden Spam-Aktivitäten von Algorithmen teilweise gelöscht.

In den Gemeinschaftsrichtlinien steht zwar, dass keine Likes oder Follower künstlich generiert werden sollen. Durch die große Menge an Profilen und Daten ist es aber kaum möglich, dass Instagram das Problem vollständig und auf einfache Weise aus der Welt schaffen könnte. (swe)