Politik

Was Straches Kalender den Ermittlern offenbart

Kalendereinträge von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache interessieren die Ermittler in der Causa Ibiza brennend. Sie offenbaren wichtige Details.

Heute Redaktion
Teilen
Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit seiner Frau Philippa.
Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit seiner Frau Philippa.
Bild: picturedesk.com/APA

In den veröffentlichten Ausschnitten des Ibiza-Videos geht es auch um Spenden an die Freiheitliche Partei. Während Strache in den gezeigten Sequenzen vorschlägt, die angebliche russische Oligarchennichte könnte für die FPÖ an einen gemeinnützigen Verein spenden, um den Rechnungshof und Gesetze zur Parteienfinanzierung zu umgehen, nennt er auch Persönlichkeiten, die das bereits getan hätten.

So fallen die Namen Gaston Glock, Heidi Horten und René Benko sowie Novomatic. Alle Genannten bestreiten Zahlungen und Strache selbst nahm die Behauptungen später als "Prahlerei" zurück. Das Nachrichtenmagazin "profil" veröffentlicht jetzt allerdings Straches Terminkalender, der zeigt: Der frühere FPÖ-Chef hat sich offenbar mit jenen Personen teils mehrmals getroffen, die er in der Ibiza-Skandalnacht genannt hatte.

Strache war demnach zwischen Anfang 2018 und Mitte 2019 mit mehreren Unternehmern verabredet, die im Ibiza-Video als Spender an FPÖ-nahe Vereine nannte: Dreimal traf er sich laut seinen Unterlagen mit Novomatic-Chef Harald Neumann, zwei Mal mit dem Immobilieninvestor René Benko und bei Gaston Glock gibt es einen Kalendereintrag für Juni 2018 mit dem Text "Reitturnier Glock (Kärnten)".

Auch Tabak-Lobbyisten bei Strache

Außerdem will "profil" einen "zentralen Akteur des FPÖ-nahen Vereinsnetzwerks" ausfindig gemacht haben: In seiner Zeit als Vizekanzler habe Strache sich sieben Mal mit Markus Braun getroffen, der als Obmann und Kassier abwechselnd und in verschiedenen FPÖ-nahen Vereinen tätig war.

Auch Tabak-Lobbyisten soll Strache getroffen haben, konkret von British American Tobacco und Philip Morris. Die beiden Konzerne bestätigten Treffen mit Strache. Es sei um "generellen Informationsaustausch" beziehungsweise das "Kennenlernen mit der neuen Geschäftsleitung" gegangen. Spenden an die FPÖ oder an mögliche FPÖ-nahe Vereine dementierten beide Unternehmen.